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Das Volk der Xhosa (Xosa) gehört zum Nguni-Zweig der Südost-Bantu und ist in Europa unter dem Namen Kaffern zuerst bekannt geworden. An sich ist Xhosa eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Völkern, zu denen neben den Xhosa im engeren Sinne auch die Thembu, Mpondo, Xesibe, Mpondomise und Bhase gehören. Die Gesamtzahl aller Xhosa beträgt rund 3,5 Millionen. Die Xhosa-Sprache ist die Muttersprache von 18 % aller Südafrikaner. Hauptsiedlungsgebiete sind die Transkei, die Cishei und letztlich das Kapland, wo sie Viehzucht und Ackerbau betreiben, vielfach aber auch in den Gold- und Diamantenminen, im Eisenbahnbau und in der Industrie arbeiten. Die Xhosa galten früher als sehr kriegerisch. Zuerst verdrängten sie die ansässigen Hottentottenstämme nach Westen und die Buschmänner ins Bergland und wurden dann in neun langjährige Kriege mit den Buren und Engländern verwickelt. Im Jahre 1856 prophezeite ein religiöser Fanatiker, der Sieg über die Weißen sei nahe, wenn die Xhosa ihre eigenen Rinder abschlachten und ihre Felder nicht mehr bestellen würden. Die großen Herden der weißen Siedler fielen dann ohnehin in ihre Hände. Die Xhosa folgten diesem wahnsinnigen Vorschlag, so dass Zehntausende von ihnen vor Hunger starben. Von diesem „Xhosa-Selbstmord“ hat sich das Volk nicht mehr erholt. Die Überlebenden mussten sich bei den Weißen als Arbeiter gegen geringen Lohn verdingen, die Macht der Xhosa war endgültig gebrochen. Langsam erholten sich die Stämme dann wieder zum Ende des 19. und vor allem im 20. Jahrhundert. Inzwischen haben sie Genossenschaften gegründet und bauen auf bewässerten Feldern auch Tee und Zitrusfrüchte an. |
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