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Das Steppenvolk der Xiongnu, das sich in den ersten vorchristlichen Jahrhunderten im Gebiet der heutigen Mongolei formierte, errichtete unter dem Fürsten Maodun ( t 174 v. Chr.) ein mächtiges Reich, das in der Folgezeit China in einem höchst gefährlichen Maße bedrängte. Der Name Xiongnu sowie alle weiteren Bezeichnungen, die dieses kriegerische Reitervolk betreffen, sind chinesischen Quellen entnommen, die Eigennamen sind unbekannt. Vielfach werden die Xiongnu als Vorläufer der Hunnen betrachtet, andere Forscher sehen in ihnen ein turkmongolisches Mischvolk. Das Reich der Mitte entschloss sich zuerst zu einer Beschwichtigungspolitik und lieferte an die Xiongnu beträchtliche Mengen von Reis und Seidenballen als Tribute. Erst unter Kaiser Wu (14187 v. Chr.) gelang es dann General He Qubing, die Xiongnu entscheidend zu schlagen. Nach dem Friedensschluss verheiratete man sogar chinesische Prinzessinnen an Xiongnu-Fürsten, um sich deren Wohlwollen zu sichern. Der Niedergang der chinesischen Macht am Ende der Han-Dynastie hatte jedoch bald neue Einfälle der Steppenkrieger in das Reich der Mitte zur Folge. Den Chinesen gelang es zwar noch, die südlichen Stämme der Xiongnu zu unterwerfen, aber erst der Abzug der Nordstämme aus Zentral-Asien in westliche Richtung bannte dann gegen Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. die Gefahr für China. Der Ausbau bereits bestehender Grenzwälle im Norden zur Großen Mauer unter dem ersten Kaiser Chinas im 3. Jahrhundert v. Chr. wird schon auf die ersten Einfälle der Xiongnu zurückgeführt, so dass die permanente Bedrohung durch dieses Steppenvolk rund 500 Jahre bestanden haben könnte. |
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