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Randall Hollis ist ein auffallend gutaussehender Mann, der in New York als erfolgreicher Kunsthändler tätig ist. Jedoch hat er außer der Kunst noch eine weitere Schwäche: schöne Frauen. Seine Freundin Medora, mit der Randall gemeinsam aufgewachsen ist, verläßt ihn eines Tages, da sie nicht länger gewillt ist, seine Affären zu dulden. Obwohl Randall darüber betrübt scheint, findet er schon bald Trost bei der reichen, kunstinteressierten Witwe Ana. Doch Ana ist nicht seine einzige Trösterin. Auch mit der bildhübschen, verwöhnten Studentin Taylor hat Randall ein Verhältnis. Was Randall nicht weiß, ist, daß alle drei Frauen, unabhängig voneinander, planen, ihn auf einer großen Kunstausstellung zu besuchen. Daß die Situation eskalieren wird, scheint unabwendbar. Und auch von der Existenz einer weiteren Person (der vierten Frau) wird Randall bald erfahren, ohne zu ahnen, daß eben diese sein Leben komplett verändern wird.
Der Roman "Vier Frauen" erzählt über das Leben von drei völlig unterschiedlichen Frauen und ihren Erfahrungen mit ein und demselben Mann. Doch handelt es sich bei besagtem Mann nicht, wie man vielleicht annehmen mag, um einen miesen Typen, sondern um einen von Kindheitserinnerungen und wechsel-
badähnlichen Gefühlen zermürbten Menschen, der am Ende feststellen muß, daß er seine "Mitte noch nicht gefunden hat". Autorin Valerie W. Wesley hat eine Geschichte voller emotionalem Tiefgang geschrieben, die in erster Linie die weiblichen Leser anrühren dürfte. Denn auch wenn man es zu Beginn des Romans kaum für möglichen halten wird, so entwickelt der Leser mit dem Fortschreiten der Handlung Verständnis und sogar Sympathie für Randall Hollis, für den der Begriff "Monogamie" ein Fremdwort zu sein scheint.
Valerie W. Wesley: "Vier Frauen", Diogenes, Zürich 2004, geb., 414 Seiten, 22,90 Euro
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