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Wir werben um die Kritiker", behauptete Doris Ahnen, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, in einem Interview mit dem Spiegel über die Zusammensetzung des "Rates für deutsche Rechtschreibung". Besagter Rat, der sich vermutlich unter dem Vorsitz des früheren bayerischen Wissenschaftsminister Hans Zehetmair (CSU) am 17. Dezember bilden wird, soll sich aus 18 deutschen sowie je neun Experten aus Österreich und der Schweiz zusammensetzen. Bei besagten Kritikern handelt es sich um das PEN- Zentrum und die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, die die angebotene Teilnahme am "Rat" abgelehnt hatten. Der Grund für diese Ablehnung wird jedoch gern unterschlagen, denn er offenbart, daß die Gewichtung innerhalb des "Rates" von vornherein die Befürworter der Rechtschreibreform begünstigt, denn von den 18 deutschen Sitzen sollten nur vier mit Reformgegnern belegt werden. Zudem sollen grundsätzliche Debatten unterbleiben und nur Detailfragen geklärt werden, was die Schriftstellervereinigung sowie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nicht mitverantworten wollen. Ein Angebot zur Zusammenarbeit der konservativen Sprachzeitung Deutsche Sprachwelt lehnte die Kultusministerkonferenz ebenfalls ab, vermutlich weil sie laut hessischem Ministerialrat Stillemunkes zu den "verbohrten Gegnern der Rechtschreibreform" zählt.
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