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Die beiden jungen Frauen beugten ihre Köpfer noch näher zueinander und tuschelten. Nicht zu übersehen und auch nicht zu überhören, denn immer wieder einmal ging das Temperament mit ihnen durch. " ... du glaubst es nicht, da hat er schon wieder ...", "Ja, meinst du denn, er hat ...", "Nee wirklich, er ist unmöglich, immer wenn ich ..., dann will er ..." Liebe Leser und Leserinnen, es ist keine Schikane, daß ich Ihnen nicht verrate, was "er" getan oder nicht getan hat. Ich hab s auch nicht erfahren, denn immer wenn s interessant wurde, brauste der Zug, in dem wir saßen entweder über eine Brücke oder durch einen Tunnel und verursachte einen Höllenlärm. Erst als ein Mädel ausstieg und sich von der Freundin lauthals verabschiedete, wurde das Rätsel um "ihn" gelöst. Nein, es war kein störrischer Ehemann, kein eifersüchtiger Liebhaber, kein mobbender Kollege - sie beiden sprachen "nur" über die Tücken eines Computers, der ihnen das tägliche Leben immer wieder einmal zur Hölle machte. "Er", das war kein Mann - so biestig können selbst die schlimmsten Exemplar e kaum sein -, es war schlicht und einfach eine Maschine, von Menschenhand und -kopf bedient. "Er", so sprach man einst von seinem heimlich verehrten Herzallerliebsten. Heute ist "er" der PC, der vermaledeite, der immer dann nicht funktioniert, wenn man ihn dringend braucht. Männer, wehrt euch gegen diese Art der Diskriminierung! |
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