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Es scheint zahlreiche Augenärzte (ocularii, medici ab oculis) gegeben zu haben, und diese scheinen recht fähig gewesen zu sein, führten sie doch Eingriffe wie etwa Staroperationen oder Exophthalmien durch. Als Medikamente setzten sie Augentropfen und -salben ein, die aus pflanzlichen (Myrrhe, Safran) oder mineralischen Stoffen gewonnen wurden. Die Augenärzte besaßen Stempel (signa oculariorum), durch die sie, ähnlich wie durch heutige Etiketten, ihre Produkte kennzeichneten und ihre Anwendungsweise niederlegten: ’Salbe von C. Tittius, unnachahmlich bei Eiterungen’ (collyrium C. Tittii amimetum ad suppurationes). Die Anwendung von Gläsern zur Sehkorrektur beherrschten die Römer nicht, scheinen aber einige Versuche in diese Richtung gemacht zu haben, wenn man denn die Angewohnheit Neros , der kurzsichtig war und sich eines grünen Hohlspiegels bediente, um den Kämpfen im Amphitheater zu folgen, in diesem Sinne interpretiert. |
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