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Nicht nur de rote Backstein der in den letzten Jahren auch grundlegend wiederhergestellten Westfron des Königsberger Doms strahlte an diesem milden Juliabend im Schein der untergehende Sonne besonders intensiv, sondern die vielen herbeigeströmten Konzertbesucher ware ebenfalls begeistert. Der als Bauherr und Direktor eines russischen, in Königsber ansässigen Unternehmens für Denkmalpflege für die Restaurierung des Dom verantwortliche Dombaumeister Igor Odinzow hatte zu einem ganz besonders anspruchsvolle Ereignis auf die Dominsel geladen. Der ehemalige Oberst bei den Pionieren hatte nämlic den Chor der Friedenskirche Potsdam unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Jakob fü eine Aufführung der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach gemeinsam mit Musikern de Philharmonischen Orchesters Königsberg gewinnen können.
Mit zwei Bussen waren die Potsdamer Chormitglieder am Vortag in der Pregelstad angekommen. Die Müdigkeit von der langen Fahrt schien überwunden und auch ein aufgekommene Frustriertheit über die langwierige Grenzabfertigung in Heiligenbeil wa durch einen Ausflug an das Kurische Haff abgebaut worden. Während die Brandenburge Gäste auf dem Domvorplatz erst einmal die Abendsonne genossen, füllte sich der Dom rasc mit 750 Besuchern, einige Zuhörer mußten sogar stehen.
Nach nur zwei gemeinsamen Proben des Laienchors aus Potsdam mit den professionelle Königsberger Musikern durften einige Heimatreisende zusammen mit dem heute in Königsber lebenden Publikum dann an einem Erlebnis teilhaben, wie es wohl schöner nicht sei konnte. Bei einer ausgewogenen Akustik trotz enormer bisheriger Leistungen bleib für den Ausbau des Doms, der ohne weitere offizielle deutsche Mittel finanziert werde muß, noch vieles zu tun bewältigten die Ausführenden die nicht nur an si gestellten höchsten Ansprüche dieser Bach-Messe meisterhaft, auch eine ahnungsvoll Ergriffenheit bei den Hörern wurde spürbar. Minutenlanger Beifall beschloß in Königsberger Dom die zuversichtliche Bitte der Messe nach Frieden.
Im Bach-Jahr hat der Musiker nach vielen Jahren nun wieder Einzug gehalten in der Stad am Pregel dank der engagierten Initiative Igor Odinzows und dank de deutsch-russischen Zusammenwirkens und nicht zuletzt der interessierten Zuhörer aus de heute russisch verwalteten Königs- berg.
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