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Die Stammesföderation der Bachtiaren (Bakhtiari, Groß-Luren) in Persien umfasst rund eine halbe Million Menschen, von denen noch etwa ein Drittel ihre althergebrachte nomadische Lebensweise beibehalten hat. Die Siedlungsgebiete erstrecken sich vom Tiefland Khusistans bis zum Zagros-Gebirge im West-Iran und umfassen Bergwelten bis zu 4000 Metern Höhe. Die Sprache der Bachtiaren ist persisch, die Religion schiitisch. Der jährliche Wanderzyklus mit riesigen Schaf-und Ziegenherden führt die Bachtiaren im Frühling in die Vorgebirgsregionen, im Sommer in die Hochgebirgsweiden und im Herbst und Winter in die tieferen und wärmeren Lagen, wo sie auch Reis, Weizen, Gerste und Obst anbauen und wo sie zum Teil feste Wohnsitze unterhalten. In den Zeiten der Schah-Regierung wurden die Bachtiaren teilweise zwangsangesiedelt und ihre Wanderung verboten. Damit sollte auch anderen Landwirten die Ansiedlung in den Gebieten der Bachtiaren ermöglicht werden. Die Sesshaftigkeit wurde von der Zentralregierung jedoch auch durch Anreize gefördert, so dass eine Umorientierung stattfand und viele Bachtiaren sich arrangierten und oft hohe Stellen beim Militär und in der Regierung bekleideten. In den abgelegenen Berggegenden blieb jedoch ein jahreszeitlich bedingtes Halbnomadentum erhalten. Die Hirten ha ben im Regelfall feste Wohnsitze im Tiefland und bringen ihre Herden in der warmen Jahreszeit ins Hochgebirge und wieder zurück. In früheren Zeiten hatten sie auf Tragtieren ihre ganze Habe stets mit sich geführt, auch die Zelte aus Ziegenhaar, in denen sie an bestimmten Lagerstätten für begrenzte Zeiten ihre Unterkünfte fanden. |
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