Boom in Osteuropa

Wehrpflicht abgeschafft

Budapest/Prag/Preßburg - Die ungarische Regierung hat die Abschaffung der Wehrpflicht bis zum 31. Dezember dieses Jahres beschlossen. Danach sollen sich die deutlich verkleinerten Streitkräfte nur noch aus freiwilligen Berufssoldaten zusammensetzen. Auch in Tschechien ist die Abschaffung der Wehrpflicht für das laufende Jahr geplant, und in Slowenien wurde sie bereits 2003 vollzogen. In der Slowakei hält man zwar noch an der Wehrpflicht fest, jedoch trat am 1. Januar ein Gesetz in Kraft, das den Militärdienst von neun auf sechs Monate und den Zivildienst von 13,5 auf neun Monate verkürzt. Die Umstellung auf eine reine Berufsarmee

soll dort bis 2006 erfolgen.

Ausländer in Budapest

Budapest - Derzeit befinden sich zwischen 8000 und 8500 aller Budapester Wohnungen (rund ein Prozent des Gesamtbestandes) in ausländischem Besitz. Neue Daten des Verwaltungsamtes besagen, daß zwei von drei fremden Eigentümern aus den heutigen EU-Mitgliedsländern oder aus den ostmitteleuropäischen Beitrittsstaaten stammen. Oft handelt es sich um Menschen ungarischer Abstammung. Im Jahr 2002 wurden beispielsweise etwa tausend Wohnungen an Ausländer verkauft, davon die meisten an deutsche Bürger (130), gefolgt von Personen aus Irland und Rumänien.

Deutsche Radiosendung

Prag - Die Deutschen in Böhmen und Mähren sowie im einstigen Österreichisch-Schlesien sollen im Laufe dieses Jahres eine eigene Radiosendung erhalten. Dies hat nach Angaben der Prager Landeszeitung der Deutsche Sozial-Kulturelle Verband Brünn mitgeteilt, der zu diesem Zweck gemeinsam mit dem Verein Donau-Moldau-Dialog Projektgelder in Höhe von 184 000 Euro aus dem EU-Programm EUREG II a beantragt.

Habsburg-Preis

Bozen - Im Jahr 2004 verleiht die "Europäische Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen" (MIDAS) erstmals einen Preis für Journalisten, die sich um die Bewahrung der kulturellen Vielfalt Europas verdient gemacht haben. Die mit 2000 Euro dotierte Auszeichung der in Bozen ansässigen Vereinigung ist nach dem inzwischen 91jährigen Otto von Habsburg benannt.