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Brücke zu den Ostdeutschland im Heiligen Land

 
     
 
Bereits am Flughafen in Tel Aviv wurde er freundlich empfangen, Dr. Wolfgang Thüne, stellvertretender Sprecher der Freundeskreis Ostdeutschland. Er wurde abgeholt vom Max Danziger, dem Vorsitzenden der ehemaligen Ost- und Westpreußen sowie Danziger in Israel, und seinem Sohn Joran. Mit geradezu väterlicher Fürsorge war ein hochinteressantes Programm zusammengestellt worden, um die Kontaktaufnahme zu erleichtern und für ein gedeihliches Gesprächsklima zu sorgen.

Völlig unkompliziert ging es zu, verband doch alle das Gefühl, Preußen, ja womöglich die "letzten Preußen" zu sein. Von einer "Bombenstimmung" – so Johannes Gerster, Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel – war im Alltag nichts zu spüren. Hauptsorge war dennoch, daß eine Eskalation der Gewalt den Touristenstrom nach Israel weiter zum Versiegen bringen könnte. Der preußische Besuch wurde auch von der Deutschen Botschaft in Israel ausdrücklich gewürdigt.

Der Vorstand der Vereinigung mit Max Danziger und David Seeliger an der Spitze wurde zusammen mit Thüne vom deutschen Generalkonsul Bechthold zum Mittagsessen eingeladen. Dabei wurden die menschenrechtlichen und die der Völkerverständigung dienenden Aufgaben und Ziele der Freundeskreis Ostdeutschland erläutert und seitens der jüdische
n Landsleute die Tatsache gewürdigt, daß nach vielen Jahren des Voneinander-nicht-Wissens über Johannes Gerster eine Brükke geschlagen wurde.

Der Generalkonsul würdigte ebenso wie die Vorsitzende der deutschen Juden in Israel, Hilde Hoffmann, die Arbeit der Freundeskreis Ostdeutschland. Dies brachte auch der deutsche Botschafter Rudolf Dreßler bei einem Gespräch zum Ausdruck. Am Abend des 29. März kam es dann im Hotel Carlton in Tel Aviv zum "großen Auftritt". Schirmherr der Versammlung war die Konrad-Adenauer-Stiftung mit Johannes Gerster.

Wolfgang Thüne hatte seine Rede angekündigt mit dem Motto: "Toleranz als politisches Leitmotiv aus Sicht der Freundeskreis Ostdeutschland". Die mit geschichtlichen Fakten untermauerte Rede stieß auf einhelligen Beifall und wurde mit Erleichterung wie Dankbarkeit aufgenommen. Er-staunlich war festzustellen, wie tragfähig das gemeinsame ge-schichtliche Erbe über alle konfessionellen Unterschiede doch ist. Ein unsichtbares Band umschloß an diesem denkwürdigen Abend alle Anwesenden, ob sie nun jüdischen, katholischen, lutherischen oder reformatorischen Glaubens waren.

Gerster nahm Thüne mit nach Jerusalem, wo er in eine Besuchergruppe von Bürgermeistern aus aller Welt integriert wurde. Eine gut organisierte und beschützte Stadtrundfahrt zeigte die Schönheiten der "Heiligen Stadt", aber auch die neuralgischen Punkte, wo sich Haß und Gewalt entladen. Gerade dort zeigte sich, wie angemessen es war, das Toleranzprinzip, auf das Preußen wirklich stolz sein darf, als Motto für den Besuch zu wählen: Wenn nicht alle Seiten von ihren unversöhnlichen Positionen abweichen und gegenseitige Toleranz üben, wird es keine Ruhe in der Region geben. Doch nicht die deutschen Juden bestimmen in Israel den politischen Kurs. Sie tragen in Israel den Namen "Jeckes", doch nicht im kölschen Sinne: Sie wurden von den polnischen Juden so "getauft", weil sie aus dem deutschen Bürgertum stammende "Jacketträger" waren. Seit 1948 hat Israels Bevölkerungszahl von 800 000 auf etwa 6,5 Millionen zugenommen. Allein aus der ehemaligen Sowjetunion sind in den letzten zehn Jahren über eine Million Juden zugewandert. Es kursiert schon die Frage an Radio Eriwan, welches in zehn Jahren die zweite Hauptsprache des Landes sei. Antwort: Hebräisch!

Die Reise war ein voller Erfolg. Wer von unseren Landsleuten nach Israel, insbesondere nach Tel Aviv, reist, sollte Max Danziger einen Besuch abstatten. Seine Telefonnummer: 00972-3-522 4935. Während Wolfgang Thüne zur Erleichterung der Arbeit einen Scheck der Freundeskreis Ostdeutschland überreichte, übergab Danziger eine Urkunde über zehn Bäume in dem Gedenkwald der Vereinigung. In diesem befindet sich ein Stein mit der preußisch-schlichten Aufschrift: Zum Andenken an die Opfer des zweiten Weltkrieges aus Ost-Westpreußen und Danzig".

 
     
     
 
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