Buren

Die Buren (Boeren) stellen die weiße Bevölkerung der Republik Südafrika dar, die heute von den 45,3 Millionen Einwohnern des Landes 13,3 % ausmachen und „Africaans“ sprechen. Die Bezeichnung dieser Sprache stammt von den Niederländern, die einst seit der ersten Landung von 1652 die Hauptmasse der zumeist bäuerlichen Einwanderer stellten. Das Africaans ist ein abgewandeltes, mit afrikanischen Lehnwörtern durchsetztes Niederländisch. Zuerst besiedelten die Buren das noch relativ unbewohnte Kapland und legten Farmen an. 1806 aber okkupierten die Engländer ihre Siedlungsgebiete, so dass sich 1836-38 rund 10 000 Buren zum »Großen Treck“ nach Norden entschlossen und in Transvaal und Natal eigene Buren-Republiken gründeten. Dort stießen sie auf afrikanische Stämme, die sich – von Norden kommend – kurz zuvor dort niedergelassen hatten. Großbritannien aber erhob bald auch den Hoheitsanspruch über diese burischen Freistaaten, so dass es 1899-1902 zum Burenkrieg kam, den London für sich entschied. Selbst nach der Gründung der Südafrikanischen Union blieb der britische Einfluss weiterhin maßgebend. In dieser Union aber erstarkten die Buren, so dass 1948 die Nationale Partei der Buren zur Macht kam. In diesem von Buren beherrschten Staat wurde durch die scharfe Rassentrennung (Apartheid) bis 1994 ein Konflikt größten Ausmaßes mit der afrikanischen Bevölkerung hervorgerufen und eine strikte Isolierung auf internationaler Ebene ausgelöst. Seit 1994 hat das Land nach den ersten nichtrassistischen Wahlen zu einem vielbewunderten Weg der Versöhnung in einem demokratischen Staat mit einer pluralistischen Gesellschaft gefunden.