Burmanen

Im Staat Myanmar (Burma) wird die Gesamtbevölkerung dieses Vielvölkerstaates als Burmesen oder Myanmaren bezeichnet, 69 % davon jedoch entfallen auf das tragende Volk der Burmanen (Birmanen), die vor allem die fruchtbaren weiten Ebenen der zentralen Grabenzone und den Küstenbereich bewohnen. Bereits in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. wanderten die Burmanen aus den Bergländern östlich von Tibet in das heutige Gebiet ein, unterwarfen und assimilierten die dort wohnenden Pyu und machten sich die Mon untertan. Von diesen beiden Völkern übernahmen sie den Hina-yana-Buddhismus, begründeten das Königreich Arakan mit der Hauptstadt Pagan und erreichten zwischen 1044 und 1287 ihren kulturellen Höhepunkt, der im Bau unzähliger Tempel, Pagoden und Klöster gipfelte. Bis 1531 herrschten in Burma die Mongolen und die Shan, dann konnten die Burmanen unter einer neuen Dynastie ihre frühere Macht zurückgewinnen. Wechselvolle Kämpfe mit den Thai und Mon schweißten das Volk zusammen, das dann unter der Dynastie der Alaungpaya (1752-1885) große Teile von Thailand und Assam eroberte und ein burmanisches Großreich gründete, das dann von den Briten ihrem indischen Kolonialreich eingegliedert wurde. Das seit 1947 unabhängige Burma mündete 1975 in eine Sozialistische Republik , die eine relativ restriktive und isolationistische politische Linie verfolgt. Die Lebensgrundlage der Burmanen bildet der Nassreisbau, der bei dem vorhandenen Wasserreichtum und der unvergleichlichen Fruchtbarkeit des Landes an der Spitze der Produktpalette steht, gefolgt von Zuckerrohr, Mais, Hirse und Weizen. Das von 70 % der Gesamtbevölkerung gesprochene Birmanisch gehört der tibetoburmanischen Gruppe der sinotibetischen Sprachfamilie an, die Schrift ist aus dem Pali abgeleitet.