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Das größte Kulturvolk Südamerikas vor Ankunft der Spanier waren zweifellos die Inka, aber nördlich von ihnen befand sich das von ihnen nicht berührte zweite bedeutende Reich der Chibcha im heutigen Kolumbien, das nach kurzem Kampf 1536 von den Spaniern erobert wurde und vollständig unterging. Die Chibcha – auch Muisca genannt –sind aus der Geschichte verschwunden, gingen ganz in der Mestizenbevölkerung Kolumbiens auf, aber haben der großen ChibchaSprachfamilie im nördlichen Südamerika ihren Namen gegeben. Die Chibcha waren Träger einer bedeutenden Kultur, trieben Ackerbau, waren hervorragende Handwerker, verstanden sich auf das Weben und Färben von Baumwolle und bauten Tempel, in denen sie ihren Göttern auch Menschenopfer darbrachten. Auf die Chibcha geht die Eldorado-sage zurück, die um jenen Herrscher kreist, der alljährlich mit Goldstaub berieben auf einem See in einem Floß eine Fahrt „zu den Göttern“ unternahm. Die Chibcha hatten sich zwar ständig ihrer Nachbarn, der Panche und der Muzo zu erwehren, waren sich aber auch intern uneinig und unterlagen daher den Spaniern schon nach kurzem Widerstand. |
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