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Die nach knapp 20 Monaten zweite Wahl einer "Interessen-Vertretung ausländischer Einwohnerinnen und Einwohner" in der Landeshauptstadt Kiel war ein noch größerer Reinfall als die erste. Gingen damals immerhin noch 23,7 Prozent der Ausländer zur Wahl, waren es diesmal nur 12,12 Prozent. Und damit war die Wahl ungültig, da die Wahlbeteiligung die gesetzlich vorgeschriebene 15-Prozent-Hürde nicht übersprang.
Die mit Abstand meisten Stimmen entfielen wiederum auf das "Türkisch -Islamische Bündnis" (80 Prozent), das gefordert hatte, in allen städtischen Einrichtungen müßten zehn Prozent Ausländer beschäftigt werden und Türkisch sei als Fremdsprache an den Schulen zu unterrichten. In Kindergärten, so die Forderung, sei zweisprachig deutsch und türkisch zu erziehen. Eine multikulturelle Erziehung aller Kinder, also auch der deutschen, war auch das Ziel einer "International-demokratischen Liste" (6,3 Prozent) wie auch einer "Multi-Kulti Internationalen Liste" (ebenfalls 6,3 Prozent).
Seit Herbst 1996 ist die Anzahl der Ausländer in Kiel um dreißig Prozent gestiegen, eine bemerkenswerte Wachstumsrate angesichts der Behauptung, der Zustrom der Ausländer nach Deutschland ist gestoppt.
Das Desinteresse von nahezu 88 Prozent aller Ausländer an einer Interessenvertretung belegt, daß die Masse der Ausländer nicht daran denkt, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Sie wollen in Ruhe gelassen werden in ihren zunehmend zu Ghettos werdenden Wohnvierteln. Das läßt eine bedenkliche Zukunft erwarten das Ergebnis einer deutschen Ausländerpolitik ohne Konzept.
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