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Das Bantuvolk der Cokwe ist in einem breiten Siedlungsgebiet mit etwa 1 Million Sprecher auf drei Staaten verteilt; die meisten von ihnen leben in Nordost-Angola (rund 750 000), ferner in West-Sambia und im Süden des Kongo (Zaire). Die weit ausgedehnten Wohngebiete brachten es wohl mit sich, dass für dieses Volk eine Reihe von Bezeichnungen im Umlauf sind: Chokwe, Tschokwe, Quiboco, Batschokwe, Aioko, Badjok, Bakioko, Chiboque, Kioko und Watschiokwe. Alle aber sprechen sie die gleiche Bantusprache, sind Hackbauern, Viehzüchter und Jäger. Das matrilineare Verwandschaftsund Vererbungssystem sieht bei den Cokwe vor, dass die meisten Kinder aus einer Ehe stets beim Bruder der Mutter aufwachsen. Die Schnitzereien, Eisenarbeiten, Keramiken und Flechtwerke der Cokwe gelten innerhalb der afrikanischen Kunst als hochwertig und künstlerisch ausgereift. Im 17. Jahrhundert waren die Cokwe noch die Untertanen der Lunda in ihrem einst mächtigen Reich. 1895 konnten die Cokwe dieses Joch abschütteln, wurden aber bald darauf von den Belgiern, Engländern und Portugiesen in ihre Kolonialgebiete eingereiht. Nach der Unabhängigkeit des Kongo (1960), Sambias (1964) und Angolas (1975) wurden die Cokwe grenzübergreifend Bürger dieser Staaten. |
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