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In einem Interview, das die Illustrierte "Max" (Nr. 4/2001) mit Bundespräsident Johannes Rau und dessen Tochter Anna führte, äußerte die 17jährige auf die Frage, warum Politik sie nicht interessiere: "Ich interessiere mich schon für bestimmte Themen, aber wenn, etwa beim Fall mit dem kleinen Joseph in Sebnitz, so eine Lawine losgetreten wird, ist mir das nach einiger Zeit zu viel. Der Rechtsradikal ismus ist mir sowieso über. Das bespricht man in der Schule jeden Tag, aber es wird einfach nicht genug differenziert, wer jetzt wirklich ein Rechter ist. Wenn man von einem besoffenen Jugendlichen angemacht wird und zurückblafft, ist es nicht schlimm, solange er ein Deutscher ist. Wenn’s ein Ausländer ist, heißt es sofort: Du bist rechtsradikal!" Vater Johannes Rau sah das zwar anders, doch Tochter Anna betonte, daß dies nicht nur ihre, sondern die Meinung vieler sei.
Auf die Frage, ob Rau wisse, was Anna gerade in Geschichte durchnehme, antwortete die Tochter: "Auf die Frage kannst du normalerweise immer mit ,Nationalsozialismus‘ antworten."
Des weiteren sagte die Schülerin, daß der Zweite Weltkrieg sie extrem nerve: "Immer wieder dasselbe. Man fängt an mit Hitler und dem rosa Kaninchen, dann kommt Anne Frank und ,Die Welle‘, dann schaut man ,Schindlers Liste‘ am Wandertag. Im Konfirmanden-Unterricht nimmt man den Holocaust durch und in Geschichte sowieso. Man könnte fast sagen, man spricht in allen Fächern darüber. Da stumpft man irgendwie ab. Es ist ei |
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