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Die Landschaft Dardistan liegt am oberen Indus und seinen Nebenflüssen zwischen Hindukusch und Karakorum im westlichen Himalaya und gehört seit 1949 zu Pakistan. Die indoeuropäischen Darden bewohnen mit mehreren Stämmen die Hochgebirgstäler und bilden in der Vergangenheit eigene kleine Fürstentümer mit lokalen Dynastien, die sich oft genug gegenseitig befehdeten, bis sie im 19. Jahrhundert vom Maharadscha von Kaschmir unterworfen wurden. Die wichtigsten Stämme sind die Chilas, Darel, Hunza, Tangir, Bagrot, Gilgit, Punial, Yasin, Nager, Chitral und Ischkoman. Die Sprache der Dar-den mit mehreren Dialekten gehört dem indoiranischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie an. Die an steilen Berghängen angebrachten Terrassenfelder müssen künstlich bewässert werden, damit Weizen, Gerste und Hirse gedeihen können. Im Sommer treiben die Hirten ihre Schaf- und Ziegenherden auf die Hochalmen. Wo der Islam noch nicht Fuß gefasst hat, herrscht noch die angestammte Naturreligion dieses zähen und selbstbewussten Volkes. Nach dem Glauben der Darden sind die höchsten Berggipfel von Feen bewohnt, die dem Menschen hilfreich zur Seite stehen können. Die 1978 fertiggestellte Karakorum-Hochstraße hat dieses abgelegene Gebiet zum ersten Mal in der Geschichte mit der Außenwelt in neuartiger Weise verbunden und stellt auch für die Dar-den eine nie gekannte Herausforderung dar. |
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