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Wer einmal in der Adventszeit den Handwerkermarkt im Ostdeutschen Landesmuseum in Lüneburg besucht hat, auf der Hamburger Mineralienmesse gewesen ist oder das Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten besucht hat, der hat seine Kunst schon bewundern dürfen. Mit großer Meisterschaft behandelt Werner Lux das Gold der Ostsee - er ist der letzte seiner Zunft und hat sich als Bernsteindrechslermeister einen Namen gemacht. Als Botschafter Mecklenburg-Vorpommern s ist er bis nach Brüssel zur Nato gereist und hat dort seine Kunstfertigkeit gezeigt.
Ausgebildet wurde der Königsberger in seiner Vaterstadt. Ab 1937 lernte er in der Staatlichen Bernsteinmanufaktur, dazu gehörte das Oliven- und Perlendrehen, das Facettieren, das Drechseln und Schnitzen des goldfarbenen Materials. 1940 legte er vor der Industrie- und Handelskammer seine Prüfung als Bernsteindrechsler ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte Lux nach Ribnitz, wo er seine Erfahrungen im Schmuckbetrieb weitergab. 1954 legte er seine Meisterprüfung als Bernsteindrechsler ab. Lange Jahre stand er dann als Meister der Bernsteinabteilung im VEB Ostsee-Schmuck Ribnitz-Damgarten vor. Neben dieser Arbeit, die vornehmlich der serienweisen Schmuckherstellung gewidmet war, fand er immer noch Zeit für die freie künstlerische Arbeit, das Bernsteinschnitzen. Auch fertigte er im Auftrag des Bernsteinmuseums Ribnitz-Damgarten zahlreiche kunst- volle Plastiken und Schmuckgegenstände. Die Nachbildung historischer Bernsteingegenstände und die Restaurierung alter Stücke, so auch für das Ostdeutsche Landesmuseum, sind ein besonderes Verdienst des Königsbergers. Ein Meisterwerk aber ist ihm mit einem Schachspiel gelungen, das einem etwa 300 Jahre alten Original aus dem Grünen Gewölbe in Dresden nachempfunden ist.
Am 16. Mai kann Werner Lux seinen 80. Geburtstag begehen. Wie kaum ein anderer hat er sein Leben dem Gold der Ostsee gewidmet. Kein Wunder also, wenn er sich auch heute noch bemüht, daß seine Kunst nicht ausstirbt, und er sich um die Ausbildung des Nachwuchses kümmert. O |
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