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Der Steuer-Schock

 
     
 
Vier Wochen nach der drastischen Erhöhung der Mehrwertsteuer eine erste Monatsbilanz: Es sieht nicht gut aus für Handel und Wirtschaft, denn den Deutschen ist die Kauflaune erst einmal gründlich vergangen; das Steuer-Gift wirkt. Wird 2007 tatsächlich das Jahr der schlechten Wirtschaftsnachrichten?

Antwort Nummer eins: Die "Gesellschaft für Konsumforschung" (GfK) aus Nürnberg
mißt mit einem Konsum-Indikator die Kaufneigung, also die alles entscheidende Binnennachfrage. Nach 8,5 Punkten im Dezember jetzt ein Absturz auf 4,8 Punkte. "Erhebliche Verunsicherung", diagnostizieren die Forscher.

Dabei hat der Handel den Mehrwertsteuer-Aufschlag erst zu einem kleinen Teil an die Verbraucher weitergegeben - Hubertus Pellengahr, der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes HDE, schätzt, daß erst ein Drittel der höheren Belastung in den Preisen steckt. In den nächsten Wochen werden die Geschäfte die Steuerprozente ganz in die Preise einrechnen. Der Handel wollte ein "Teuro-Debakel" wie 2002 auf jeden Fall vermeiden, glaubt Pellengahr.

Antwort Nummer zwei: Auch die deutsche Wirtschaft zuckt, der ifo-Geschäftsklima-Index, ein wichtiges Stimmungsbarometer, hat sich überraschend verschlechtert: 107,9 statt 108,7; alle Experten hatten nach den gewollt optimistischen Nachrichten des letzten Jahres auf Steigerung gesetzt, doch die Entwicklung 2007 geht anders los.

Antwort Nummer drei: Das Statistische Bundesamt belegt, was die Bundesbürger beim Blick ins Portemonnaie ohnhin schon sehen: Die Inflation steigt, die Löhne halten nicht Schritt. Die Tarifentgelte sind für Angestellte nur um 1,2 Prozent gestiegen, die der Arbeiter nur um 1,5 Prozent, im öffentlichen Dienst und für Rentner gab es eine Nullrunde - dagegen kostete die Inflation 1,7 Prozent der Kaufkraft. Kein gutes Omen für die Entwicklung der Konsumneigung zur Stützung der Binnenkonjunktur.

Antwort Nummer vier: Die Konjunkturentwicklung Europas und vor allem des Exportmeisters Deutschland hängt im Schlepptau der weltweiten Wirtschaftsentwicklung - und nach vier Boom-Jahren fällt das Wachstum deutlich ab, von 4,8 auf vier Prozent. Vor allem in den USA werden die Geschäfte schlechter gehen als 2006.

Der Alten Welt trauen die Experten, die von verschiedenen Wirtschaftsmagazinen zum Jahresbeginn befragt wurden, nur ein moderates Wachstum von zwei Prozent zu. Allein Fortschritte bei den Strukturreformen, flexiblere Arbeitsmärkte und weiter verbesserte Produktivität könnten die europäische Binnenkonjunktur wirksam stützen. Allerdings bremsten die Steuererhöhungen die dynamische Entwicklung.

Antwort Nummer fünf: Eines der größten Risiken sehen die befragten Experten für 2007 auf dem Devisenmarkt - der Dollar macht Sorgen. Bereits 2006 hatte die US-Währung sieben Prozent an Wert verloren. Zum Nachteil auch der deutschen Unternehmen, die vom Export in die USA leben. 2007 erwarten die Experten nach den Rahmendaten der Weltwirtschaft "lebhafte Devisenmärkte" - also vor allem die Gefahr, daß der Dollarkurs weiter absackt.

Die gute Nachricht zum Schluß: Der ungewöhnlich milde Winter entlastet die Kasse der "Bundesagentur für Arbeit". Die sonst übliche Winterarbeitslosigkeit der witterungsabhängigen Berufe sei ausgeblieben, und die Mehrwertsteuer-Delle auf dem Arbeitsmarkt war Mitte Jan
 
     
     
 
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