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Das Volk der Deutschen wuchs im Hochmittelalter durch gemeinsame Sprache. Die Stämme der Sachsen, Franken, Thüringer, Alemannen und Baiern hatten zwar bereits im frühen Mittelalter eine gemeinsame Sprache, wuchsen jedoch erst im Hochmittelalter zu einer Nation zusammen. Die Dialektunterschiede wurden zu Beginn der Neuzeit durch die Entwicklung einer deutschen Hochsprache überbrückt. Im Zuge der Ostkolonisation entstanden die sog. deutschen Neustämme der Mecklenburger, Pommern, Obersachsen, Sudetendeutschen, Schlesier, Westpreußen, Ostpreußen und Baltendeutschen. Zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörten ohnehin die deutschsprachigen Landschaften Österreichs, der Westschweiz und Elsass-Lothringens. Nach dem Zerfall des alten Kaiserreiches 1806 waren die Grenzen Deutschlands bis zum Jahre 1990 einem ständigen Wandel unterworfen. In der heutigen Bundesrepublik Deutschland sind über 82 Millionen Einwohner registriert, von denen etwas über 91 % deutschsprachige Bürger sind. Im 19. und 20. Jahrhundert wanderten sehr viele Deutsche nach Amerika aus, so dass der Anteil der Deutschen an der Gesamtbevölkerung der USA heute 12 % und der in Kanada 4,2 % beträgt. Die Nachfahren der einst von verschiedenen Herrschern osteuropäischer Staaten ins Land gerufenen deutschen Siedler, meist als Volksdeutsche bezeichnet, machen allein in der Russischen Föderation 840 000, in Kasachstan sogar 950 000 Menschen aus. Rund 100 000 Volksdeutsche leben in Kirgisien, Usbekistan, Tadschikistan und der Ukraine. Als Auslandsdeutsche gelten die deutschsprachigen Bürger Namibias und Südafrikas sowie anderer Staaten, in die einst Deutsche zugewandert sind. In der von Religionsfreiheit geprägten Bundesrepublik Deutschland sind alle Religionen vertreten. Die beiden christlichen Konfessionen, die Römisch-Katholische Kirche und die Evangelische Kirche dominieren jedoch mit jeweils über 26 Millionen Gläubigen. |
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