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Die Staatsschauspieler

 
     
 
Am 29. Oktober hieß es wieder einmal "Vorhang auf zur Bühne des Gemeinschaftstheaters Europäische Union". 25 Staatsschauspieler - die Staats- und Regierungschefs der EU -, verstärkt durch vier Komparsen aus den EU-Beitrittsanwärtern Bulgarien, Rumänien, Kroatien und Türkei, gastierten in Rom. Sie brachten die Komödie "Unterzeichnung des Verfassungsvertrages" zur Aufführung. Das Stück wurde gänzlich ohne Zuschauer dargeboten, und weibliche Schauspieler wirkten, bis auf eine Ausnahme, nicht mit.

Das Drehbuch für die Komödie schrieb der Europäische Verfassung
skonvent, dessen Mitglieder die christlichen Wurzeln Europas glaubten ignorieren zu können. Vielleicht waren sie aber auch nur uninformiert. Pisa ist anscheinend nicht nur ein Problem für Kinder und Jugendliche.

Die Staatsschauspieler wollen im nachhinein die Zuschauer auf der europäischen Bühne befragen, ob sie in Rom gut waren. Undenkbar, wenn ihnen bescheinigt würde, daß sie miserabel waren. Aber wenn nur in einem EU-Mitgliedsland die Menschen mit der Verfassung nicht einverstanden sind, wird die aufgeführte Komödie unwiderruflich eine einmalige Episode bleiben.

Deswegen wollen die Staatsschauspieler mit Hilfe vieler in ihrem Sinne agierender Gesinnungswächter diesen denkbaren Betriebsunfall verhindern. Sie wissen dabei das Europäische Parlament auf ihrer Seite, denn dieses hat eben erst einen bekennenden Christen als ungeeignet für das Amt eines EU-Kommissars zurückgewiesen nach der Devise, Toleranz für alle destruktiven Ideologien, keine Toleranz für die christliche Idee.

Einer der Komparsen zeigte sich nach dem Rom-Schauspiel besonders euphorisch: Wunderbar, den Konservativen mit ihrem angehauchten Christentum habe man die Stirn gezeigt, und die Tatsache, daß er bei der Komödie habe mitwirken können, belege, daß die im nächsten Jahr aufzunehmenden Beitrittsverhandlungen seines Landes mit der EU auch nur ein Schauspiel der Staatsschauspieler seien. Das positive Ergebnis zum EU-Beitritt seines Landes stehe bereits fest. Erika Steinbach

 
     
     
 
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