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Zeitzeugen

 
     
 
Imre Nagy - Nagy, Jahrgang 1896, geriet 1915 in russische Kriegsgefangenschaft. Er trat der KP und der Roten Armee bei. 1919 war er Mitglied der ungarischen Räte-Regierung. Als Landwirtschaftsminister führte er ab 1945 die Bodenreform durch, war 1953 bis 1955 Ministerpräsident, wurde aber 1955 von Rákosi abgesetzt. Angesichts der Unruhen im Oktober 1956 machte ihn das ZK neuerlich zum Premierminister. Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde er trotz Zusicherung freien Geleits verhaftet und 1958 gehenkt.

Mátyás Rákosi - Auch der 1892 als Mátyás Rosenfeld Geborene wurde in russischer Gefangenschaft Kommunist. Ab 1945 als KP-Chef und dann als Ministerpräsident war er Hauptverantwortlicher
für den stalinistischen Staatsterror. 1953 mußte er als Ministerpräsident abtreten, blieb aber KP-Chef. 1956 floh er in die UdSSR, wo er 1971 starb.

János Kádár - Kádár, Jahrgang 1912, war ab 1931 Mitglied der illegalen KP und wurde mehrmals verhaftet. Nach der sowjetischen Eroberung Budapests 1944 wurde er stellvertretender Polizeichef, dann Innenminister. 1951 wurde er abgesetzt, schwer gefoltert und zu lebenslänglicher Haft verurteilt, 1954 aber rehabilitiert, erneut Parteifunktionär und unter Imre Nagy Regierungsmitglied. Am 1. November 1956 wechselte er zu den Sowjets. Als langjähriger KP-Chef setzte er Jahre später die ungarische Liberalisierung durch. Er starb 1989.

Pál Maléter - Maléter, Jahrgang 1917, geriet 1944 in sowjetische Gefangenschaft, trat der KP bei und wurde zum Partisanenkampf nach Ungarn zurückbeordert. 1956 war er zunächst gegen die Aufständischen abkommandiert, wechselte aber ins Lager von Nagy, der ihn zum Verteidigungsminister machte. Bei Verhandlungen mit den Sowjets wurde er verhaftet. 1958 wurde er gehenkt.

Juri Andropow - Der 1914 Geborene war 1954 bis 1957 Sowjet-Botschafter in Budapest. Seine Berichte trugen 1956 maßgeblich zur Meinungsbildung im Kreml bei. 1967 bis 1982 war er KGB-Chef. Nach dem Tod Breschnjews 1982 folgte er diesem als KP-Chef nach, begann mit Reformen, starb aber bereits 1983.
 
     
     
 
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