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Es ist schon in die Jahre gekommen, der fast tägliche Gebrauch hat Spuren hinterlassen, aber doch ist mir das kleine Möbel lieb und teuer - nicht nur seiner vielfältigen Verwendbarkeit wegen. Kommen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und laden zu einem Aufenthalt im Freien ein, ist es jedoch noch zu früh, um die Terrasse herzurichten und den bequemen Liegestuhl aufzustellen, dann dient mir das Möbelstück als Sitz.
Draußen wie drinnen leistet es mir gute Dienste als Ablage für Zeitungen und Bücher, gelegentlich zum Abstellen von Glas oder Kaffee tasse. Reiche ich nicht in die oberen Fächer der Schränke oder auf die hohen Regalbretter, dann taugt mir das kleine Möbel als zuverlässiger Hocker und ich muß nicht erst die Trittleiter herbeiholen. Manchmal, wenn ich meine Füße darauf lege, dann ist es das, als das es eigentlich gedacht war: eine Fußbank.
Benutze ich diese Fußbank im wahrsten Sinne des Wortes, aber auch dann und wann zu anderen Zwecken, dann kommen mir Erinnerungen an meinen Vater. Ich sehe und höre ihn dann im Keller an seiner selbsterrichteten Werkbank hobelnd, hämmernd, leimend, bastelnd, die graue Schirmmütze in den Nacken geschoben, mit gespitzten Lippen lautlos vor sich hinpfeifend. Bemerkte er einen in der Tür, hob er den Blick von seinem Werkstück und fragte, ohne seine Arbeit zu unterbrechen: "Na, duchen, is was, willst was?" |
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