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Im Kreishaus von Plön wurde eine ständige Ausstellung, die sich mit der Situation der Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg im Kreis Plön beschäf-tigt. Das besondere Augenmerk gilt dabei dem Kreis Tilsit-Ragnit. Die Dauerausstellung besteht aus mehreren Schautafeln, auf denen, in Wort und Bild, der Schrecken von Flucht und Vertreibung festgehalten sind. Des weiteren kann man auf ihnen Interessantes und Wissenswertes über die Ansiedlung und den Neubeginn der Vertriebenen erfahren. Aber auch Gegenwart sowie Entstehung und die aktuelle Form der partnerschaft lichen Beziehungen zwischen den heutigen, russisch verwalteten, Gebieten und den Kreisgemeinschaften werden näher beleuchtet.
Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Erinnerungsstücke in Vitrinen, welche dem Betrachter Geschichten aus der Vergangenheit erzählen beziehungsweise ihn ein Stück in die Vergangenheit mitnehmen. In ihrem Grußwort erinnerte die Kreispräsidentin Helga Hohn-heit an die problematische Flüchtlingssituation, die beide Seiten, sowohl die Vertriebenen und den Kreis Plön, vor schier unlösbare Probleme stellte.
„Immerhin lag die Bevölkerungszahl des Kreises Plön im Jahre 1950 noch um 95 Prozent höher als 1937. In Zahlen ausgedrückt: Der Kreis mußte für 52.951 Menschen zusätzlich Vorsorge treffen“, so die Kreispräsidentin, die sich sicher ist, daß die Ausstellung dazu dient, eine wichtige Komponente der jün- geren deutsch-europäischen Geschichte und die daraus resultierenden Beziehungen im Ostseeraum anschaulich zu machen.
Albrecht Dyck, Vertreter der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit, sieht die Öffentlichkeitsarbeit der Kreisgemeinschaften bestätigt: „Ich glaube, von meiner Warte aus sagen zu können, es ist ein gelungenes Werk, das nun vor uns steht.“ Entscheidend für ihn ist dabei die Tatsache, daß der Kreis Plön endlich den Entschluß gefaßt hat, der Zeit der Flüchtlings- und Vertreibungsströme ein Denkmal zu setzen.
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