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Wer unter den Tränen und dem Segen der armen Leute aus seiner Kinderwelt aufgebrochen ist, um in den Städten die Klugheit der Welt zu erlernen, hat eine stille und tiefe Erinnerung an diese Tränen bewahrt, und er möchte wie in dem Märchen vom armen und vom reichen Bruder lieber gleich dem zu Grabe getragen werden, der die Herzen der Menschen hat leuchten lassen, als gleich dem, der ihre Augen hat leuchten lassen", hat Ernst Wiechert einmal gesagt. Und die Herzen seiner Leser hat er leuchten lassen mit seinen Romanen und Novellen, seinen Lebenserinnerungen. Am 24. August nun jährt sich zum 50. Mal der Tag, an dem Ernst Wiechert für immer seine Augen schloß. Grund genug für die Internationale Ernst-Wiechert-Gesellschaft (IEWG) eine Jahresgabe für ihre Mitglieder herauszubringen (Hrsg. Hans-Martin Pleßke und Klaus Weigelt, 66 Seiten, 5 DM zuzügl. Versandkosten, über IEWG, Meindorfer Straße 191, 53757 St. Augustin). In Wiechert 2000 gehen Experten besonderen Fragen im Schaffen des "sensiblen Einzelgängers" aus dem Forsthaus Kleinort, Kreis Sensburg, nach. So wird seine Rezeption in der politischen Öffentlichkeit 1945 bis 1947 ebenso untersucht wie seine berühmt gewordenen Reden an die Jugend oder seine Haltung zum Judentum in Deutschland. Für Freunde des Dich-ters eine wertvolle Veröffentlichung.
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