Galater

Die Galater waren ein keltischer Stammesverband, der im Jahre 278 v. Chr. von Nikomedes, dem Herrscher des kleinasiatischen Reiches Bithynien ins Land gerufen wurden. Nikomedes suchte Bundesgenossen gegen die Seleukiden. Die Galater kamen über den Balkan nach Kleinasien und bekamen dort Siedlungsgebiete zugewiesen, wurden aber bald ins Innere Anatoliens von den Seleukiden abgedrängt und ließen sich dann in jenem Gebiet nieder, das fortan Galatia genannt wurde. Von dieser ihrer neuen Heimat aus unternahmen die Galater zahlreiche Raubzüge in die Nachbargebiete. In Pessinus errichteten sie ihre zentrale Kultstätte, bei der von den Priestern auch Kriegsgefangene der von ihnen verehrten Muttergöttin zum Opfer gebracht wurde. Später verbündeten sich die Galater durchaus auch mit ihren einstigen Feinden, den Seleukiden, gegen die Römer. Im Jahre 189 v. Chr. schlugen römische Truppen das vereinigte seleukidisch-galatische Heer vernichtend und beendeten die politische Selbstständigkeit der Galater. Die Mehrzahl der Überlebenden wurde in die Sklaverei verkauft. Die restliche Bevölkerung bewahrte zwar ihre kulturelle Identität bis in die ersten christlichen Jahrhunderte, viele Galater sprachen aber inzwischen Griechisch und ihr Land war ein Teil des Römischen Reiches. Der Apostel Paulus besuchte die Galater auf seinen Missionsreisen und richtete einen seiner berühmten Briefe an dieses Volk. Nach einem Bericht des heiligen Hieronymus hatten die Galater jedoch ihre keltische Sprache noch bis ins fünfte Jahrhundert neben dem Griechischen bewahrt.