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Die Kriege des 2. Jhs. v.Chr. im östlichen Teil des Mittelmeeres haben viel dazu beigetragen, daß sich die römische Gastronomie entwickelte, denn in Griechenland und in Asien lernten Offiziere wie Magistrate die feine Küche kennen. Deswegen umfaßt auch das gastronomische Vokabular meist Lehnübersetzungen aus dem Griechischen. Um diese Zeit herum begann man auch den als Koch (archimagirus) zu bezeichnen, der, zumindest in bedeutenderen Häusern, unter seiner Obhut eine Schar von Küchenjungen (coqui), den Brotbäcker (pistor) und den Konditor (pistor dulciarius, pastillarius) hatte. Man verfaßte auch Kochbücher, so z. B. C. Matius, der Freund Caesars , insbesondere aber Apicius, der berühmte Zeitgenosse des Augustus und Tiberius , von dem eine stattliche Anzahl Rezepte stammen. Von den gängigsten Gerichten wären zu erwähnen: die patina oder patella, ein Teig von mit Eiern vermengtem Gemüse oder Fisch; das minutal, Gehacktes vom Fisch oder aus Fleisch, in das man zuweilen Früchte gab; die ofellae, kleine Häppchen gebratenen Fleischs oder auf Spießen.
Die Römer hatten eine Vorliebe für Fleisch, insbesondere für Schwein, mit Gemüse als Beilage, und auf Fisch und Krustentiere waren sie sehr erpicht. Kennzeichnend für ihre Küche ist die Dominanz gekochter vor gebratenen Speisen; auffällig sind auch komplizierten Saucen sowie ein fast übertriebener Gebrauch von Gewürzen sowie die Zugabe von Zucker und Salz.
Waren die Römer anfangs aus Notwendigkeit mäßig, blieben sie es später durch ihre Freude am Einfachen und in Beachtung der Ratschläge der Epikureer , der Stoa oder der Ärzte . Leute wie Lucullus, Vitellius oder Elagabal bilden eher die Ausnahme von der Regel. |
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