|
Du lehrtest uns, die Hände falten
und sprachst am Bett das Nachtgebet,
der Herrgott ließ den Segen walten,
das Saatgut wurde ausgesät.
Du hast den Grund gelegt
zum Glauben,
dafür die Herzen sagen Dank,
und keine Macht soll ihn uns rauben
auf unserm Pfad ein Leben lang. Mai
Himmlisch färbt der Raps
die Fluren ein
als hätte er der Sonne Flecken
irdisch abgekauft.
Die Vögel stimmen
haydnmozartmäßig
diesem Coup zu.
Und du erinnerst
Wonnemonat
alte Lust und
neue Freude. Warten können
Und eines Tages
blüht es dir zu.
Kastanienkerze
weißes Wunder
im Blättergrün
dunkler Knospe
entwachsen
In Nebeltrübe
warten können
ahnend hoffen.
Noch verhüllt
noch verborgen
eines Tages
wächst Leben
dir zu. Die Eisheiligen
Pankratius erscheint im Mai,
Servatius ist auch dabei,
am Ende, aber nicht zum Schluß,
da kommt der Bonifatius.
Erscheinen sie mit Eis und Frost,
dann gibts im Keller wenig Most,
dann klirrt und klebt am Rebstock Eis
und macht den ganzen Weinberg weiß.
Wenn alle drei vorüber sind,
erscheint ein eisgekühltes Kind,
es fährt mit weißen Blüten Ski,
das kalte Mädchen heißt Sophie.
Doch geht auch dieser Tag vorbei,
dann wird es endlich wieder Mai,
das Herz, vom letzten Frost befreit,
verliebt sich in die Sommerzeit.
|
|