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Erich Fiedler, der Meister der Nebenrollen, wurde am 15. März 1901 in Berlin-Moabit geboren und ist im Osten der Stadt aufgewachsen. Seine Schulbildung erhielt er auf dem Andreas-Realgymnasium in der Koppenstraße. Nach dem Abitur wäre er am liebsten gleich Schauspieler geworden, doch die Eltern wünschten, daß er zunächst einmal auf die Universität gehen sollte; so studierte er sieben Semester in Berlin Kunstgeschichte und Literat ur. Gleichzeitig ging er auf die Schauspielschule des Deutschen Theaters, und nach zwei Jahren wurde er an das Deutsche Theater engagiert. Seine erste größere Rolle war der Moritz Stiefel in Wedekinds Tragödie „Frühlings Erwachen“.
Nach Eisenach und Nürnberg folgten fünf Jahre in Dresden. Als er mit einem Gastspiel der Dresdner Komödie von „Charleys Tante“ in der „Komischen Oper“ in seine Heimatstadt zurückkehrte, beschloß er, Berlin nicht wieder zu verlassen, zumal man ihm oft gesagt hatte: „Wenn Sie zum Film wollen, müssen Sie in Berlin tätig sein!“ Nach dieser Bühnenlaufbahn setzten dann seine Bemühungen um eine Filmrolle ein. In dem Film „Marion, das gehört sich nicht“ hatte er schon mehr als einen Satz zu sprechen; er spielte auch im Renaissance- Theater mit Ida Wüst in „Mutter muß heiraten“, im Lessing-Theater in „Schwarzrote Kirschen“ und im Rose-Theater in mehreren Lustspielen. Doch es dauerte zwei Jahre, bis er im Film eine größere Rolle erhielt; das war die des Oberleutnants von Vahlenberg in „Die Sporck’schen Jäger“. Weitere Filme waren dann „Der Kosak und die Nachtigall“, „Der grüne Domino“, „Eine Seefahrt, die ist lustig“, „Student von Prag“. „Der Mann mit der Pranke“ war der nächste Film.
In der erfolgreichen Aufführung der Operette „Die Fledermaus“ im Theater im Admiralspalast gab er vier Monate lang den Dr. Falcke; ein Spiel des Zufalls brachte ihm auch die Rolle in dem Film „Skandal um die Fledermaus“, der aber mit der Operette nichts zu tun hatte. In „Savoy Hotel 217“ hatte Fiedler eine Episode; in „Hermännchen“ spielte er einen Reklamechef; in „Inkognito“ war er ein Maler und wirkte in mehreren Kurztonfilmen mit.
Bis Kriegsende hatte Erich Fiedler es auf etwa 85 Leinwandrollen gebracht. Auch nach 1945 bekam er in seinem Fach gleich Anschluß an die Karriere („Die geschiedene Frau“, „Die Kaiserin von China“, „Sanatorium total verrückt“).
Der Schauspieler Erich Fiedler starb am 19. Mai 1981 in einem Berliner Krankenhaus. Im Februar war er mit Schüttellähmung eingeliefert worden, war nachts aus dem Bett gefallen und hatte sich den Oberschenkelhals gebrochen. Fiedler wurde in Berlin auf dem Waldfriedhof beigesetzt.
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