|
Huber spannt aus und andere Geschichten aus der Business Class" ist ein schmales Büchlein, das es in sich hat. Extrem kurze, rasante Texte mit Pointe.
Dieser Band mit Geschichten aus der Business Class handelt von den Widrigkeiten des Lebens im Topmanagement. Es klärt den Leser über die Feinabstufungen auf der Karriereskala auf und wie schnell die "kleinen symbolträchtigen Gesten einen auf derselben hinauf- oder hinabbefördern" können.
Am Ende der Ultra-Kurzgeschichten wird sich der Leser häufig ein "autsch" nicht verkneifen können, da Akteure, die bestrebt sind auf der Überholspur zu bleiben, durch ihr Handeln versehentlich meistens genau das Gegenteil erreichen, von dem, was sie geplant hatten.
Daß die Intention, warum jemand so handelt, bei dem Empfänger ganz anders ankommen kann als gewollt, ist jedem bewußt. Daß diese Art von Mißverständnis sen beim Topmanagement in noch ausgeprägterer Form vorkommt, kompliziert die Verständigung jedoch wesentlich - hier zur Schadenfreude des Lesers.
Wie gut plazierte Stiche mit einem geschärften Schweizer Taschenmesser sind Martin Suters Pointen. Bei diesem Buch handelt es sich um eine Fortsetzung von Suters erfolgreicher Kolumne "Business Class" für die Schweizer Weltwoche und nun das Magazin des Tagesanzeigers sowie die Geschichten um Geri Weibel für das NZZ-Folio, welche ebenfalls beide je in zwei Bänden im Diogenes Verlag veröffentlicht wurden und sich großer Beliebtheit erfreuen.
Sehr zu empfehlen für gestreßte Arbeitnehmer, die sich nach einem anstrengenden Arbeitstag den Streß von der Seele lachen möchten.
Martin Suter: "Huber spannt aus und andere Geschichten aus der Business Class", Diogenes, Zürich 2005, geb., 182 Seiten, 18,90 Euro |
|