Gedenkfeier auf dem Waldfriedhof

Diesen Sommer besuchte eine Reisegruppe der Stadtgemeinschaft Tilsit mit ihrem Vorsitzenden Horst Mertineit den Waldfriedhof für eine Gedenkfeier mit anschließendem Gästeabend. Nach der Ankunft wurde die Gruppe vom rheinland-pfälzischen Landesgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge über die Geschichte der Kriegsgräberstätte, den augenblick-lichen Stand der Arbeiten und die Planungen für das Jahr 2002 informiert. Nach dieser Einweisung versammelte man sich mit Vertretern der Tilsiter Obrigkeit, der Veteranen und der Schulen sowie ehemaligen Teilnehmern an den Jugendlagern des Volksbundes und russischen Bürgern des Ortes am Gedenkstein auf dem Hauptweg.

Mit dem Marsch zum Hochkreuz begann die eindrucksvolle Feierstunde. Der Oberbürgermeister von Tilsit erinnerte in seiner Rede an die Schrecken der Kriege und forderte zu einem friedlichen Miteinander auf. Der Vorsitzende der Stadtgemeinschaft ging in seiner kurzen Ansprache auf die Geschichte der Wiederherstellung des Waldfriedhofes und die Bedeutung dieser Arbeit ein. Der Landesgeschäftsführer des Volksbundes appellierte an die Ver

sammelten, das Vermächtnis der auf dem Waldfriedhof ruhenden Toten, das Eintreten für die Erhaltung des Friedens, zu erfüllen. Im Anschluß daran trugen Schülerinnen auf deutsch und russisch das Gedicht „Gedanken über die Zukunft unserer Völker“ des viel zu früh verstorbenen Arztes

Dr. Jasnodor Kalinichenko vor. Nach der anschließenden Totenehrung wurden Kränze am Hochkreuz niedergelegt.

Auf dem Gräberfeld für die im Ersten Weltkrieg gefallenen russischen Soldaten wurde die Gedenkfeier fortgesetzt. Als Vertreter des Veteranenrates hielt Karl Neidmann wie in den Jahren zuvor die Ansprache, in der er die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit zum Gedenken an alle Toten der Kriege besonders hervorhob. Nach der Kranzniederlegung am russischen Ehrenmal und einer Schweigeminute sprach zum Abschluß Väterchen Nikifor von der orthodoxen Kirche Gebete für die Toten. Eine würdevolle Feierstunde fand damit ihren Abschluß.

Um 20 Uhr traf man sich zum Gästeabend in der Aula der Schule Nr. 14, der ehemaligen Herzog-Albrecht-Schule. Auf Bitten der Direktorin begrüßte Horst Mertineit die zahlreichen Gäste. Nach kurzen Ansprachen bedankte sich der Leiter des Handwerkerlagers bei allen, die ihn bei der Arbeit auf dem Waldfriedhof unterstützt hatten, und nahm diverse Auszeichnungen vor. Der Stadtgemeinschaft Tilsit wurde die Anerkennungsplakette des Volksbundes verliehen.

Im Anschluß an den offiziellen Teil führten die Schüler der Schule Nr. 14 ein vielseitiges Programm auf. Die Schülerinnen begeisterten mit einer Modenschau durch selbstgeschaffene extravagante Kreationen auf dem Laufsteg und erhielten für die exklusiven Modelle wie auch die Art der Darbietung viel Beifall. Mit einigen Liedern wurde das reichhaltige Programm abgerundet. Insgesamt ein wahrer Augenschmaus, der allen ausgesprochen viel Freude bereitet hat.

Dank und Anerkennung gilt der Schule auch für die Bewirtung der Gäste. Vielfältige Speisen waren in der Küche der Schule sowie von Teilnehmerinnen des Handwerkerlagers liebevoll zubereitet worden, und auch Getränke standen dank einer Spende reichhaltig zur Verfügung.

Abschließend kann man feststellen, daß der gemeinsame Gästeabend trotz drückender Hitze eine ausgesprochen gelungene Veranstaltung war, die allen Beteiligten recht lange in guter Erinnerung bleiben wird. W. K.

Foto-Text: Waldemar Kulpe und Horst Mertineit: Der Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Rheinland-Pfalz und der Vertreter des Stadtgemeinschaft Tilsit haben mit ihren Organisationen die Veranstaltung vorbereitet und durchgeführt und am Hochkreuz wie der Oberbürgermeister von Tilsit zu den Versammelten gesprochen.