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Vor gut einem Jahr hat der rührige Ostpreuße in seinem eigenen Haus in Hamm/Sieg eine Galerie eingerichtet, in der er wechselnde Ausstellungen auch anderer Künstler präsentiert (während einer Ausstellung 15 bis 18 Uhr, sonst nach Vereinbarung; Telefon 0 26 82/ 96 90 17). Gerhard Wydra, geboren 1924 in Lyck und seit jetzt bald vier Jahrzehnten ansässig im Westerwald, ist ein engagierter Künstler, der sich vor allem gegen Haß und Gewalt einsetzt. "Wenn meine Arbeit auch nur ein winziges Stück-chen dazu beiträgt, Menschen friedfertiger zu machen, ist sie nicht vergebens", sagte er in einem Interview für die Rhein-Zeitung.
Aber auch und vor allem die Heimat Ostdeutschland liegt dem Künstler am Herzen. Ihr gilt seine ganze Liebe, ihr hat er eine stattliche Reihe von Arbeiten - Federzeichnungen und Aquarelle - gewidmet. Immer wieder führte sein Weg den Künstler, oftmals begleitet von seiner Frau Christa, die aus Schlesien stammt, nach Masuren, natürlich in sein Heimatdorf Wilken im Kreis Johannisburg oder auf die Kurische Nehrung. Dort wurde dann gemalt und skizziert - auf Deiwel komm raus, wie der Ostpreuße sagt.
Selbst in seinem Garten finden sich Zeugnisse der unvergessenen Heimat, festgehalten auf einem Aquarell . Neben Wacholdersäulen aus Großvaters Wald findet sich ein kleiner Gedenkstein, der aus dem Fundament des Pferdestalles in Wilken, Kreis Johannisburg, stammt. "Ein Steinmetz aus Arys", so Gerhard Wydra, "hat ihn nach meinem Entwurf bearbeitet. Die Inschrift lautet: 1475 - Wilken - 1945." Auf eine Blechtafel vom dortigen Friedhof schrieb er unter das Kreuz die Worte "Warum". Im Vordergund schließlich ist ein Obelisk zu sehen; dort ist eine Schieferplatte mit den Wappen von Ostdeutschland und Schlesien eingelassen. "Diesen Sockel krönt ein singender Vogel, den mein Enkel Hanno (zwölf Jahre) geschaffen und mir geschenkt hat" - das Leben geht weiter ... |
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