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Die Bewohner der Kanarischen Inseln in der Antike und im frühen Mittelalter nannten sich selbst Guantschen, was soviel bedeutet wie „Menschen der Inseln“. Seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. kamen immer wieder Siedler vom afrikanischen Festland auf die Kanaren, sämtlich berberischer Herkunft und Sprache, mit einer Berberschrift, die als „Tifinagh“ bekannt war. Tifinagh war von einer Schrift abgeleitet, die in der Antike die Numider benutzt hatten. Der Zuzug solcher Einwanderer hielt bis zum 9. Jh. n. Chr. an. Das Bemerkenswerte an den Guantschen sind die Megalithbauten, die sie auf den Kanaren errichteten. Man schätzt, dass diese steinzeitlichen Monumente in einem Zeitraum von 3000 Jahren entstanden sind und die Bautätigkeit erst zu Beginn des Hochmittelalters endete. Man weiß, dass in der Antike die Phönizier, Griechen und Römer die Kanaren bereits erreicht haben, aber die neuzeitlichen Europäer kamen erst im 14. Jh. zu der Inselgruppe. Zuerst kamen die Franzosen, dann die Aragonesen, die das Christentum, die spanische Sprache und Kultur auf den Kanaren verbreiteten. Die Sprache der Guanteschen starb aus, selbst der Name des Volkes geriet in Vergessenheit. Am längsten hielten sich die Bräuche dieser Alt-Kanaresen in den schwer zugänglichen Berggebieten, wo sich die Menschen über die Täler hinweg mit einer Pfeifsprache namens Silbo verständigten. |
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