Gurung

Das nepalesische Volk der Gurung lebt mit rund 200 000 Angehörigen in den Bergregionen des westlichen Zentral-Nepal und baut – fach auf bewässerten Terrassen – Reis, Mais, Hirse und Kartoffeln an. Im Sommer treiben die Hirten ihre Herden auf hochgelegene Weiden. Das Volk ist in zwei klar unterscheidbare Klassen geteilt. Die Tscharjar-Gurung heiraten auch heute nur sehr selten einen Partner aus der Klasse der Solahjar-Gurung. Die Sprache und die Lebensweise ist tibetisch, die Religion lamaistisch mit hinduistischem Einschlag. Physiognomisch ist ein stark mongolischer Einschlag unverkennbar. Bei den Gurung besteht außerdem der Glaube, dass erst ein Jahr nach dem Tode eines Menschen durch eine feierliche Zeremonie die Seele endgültig ins Totenreich entlassen werden könne. Diese festliche Handlung wird durch Priester vollzogen. Die Gurung gelten seit jeher als tapfere und zuverlässige Soldaten. Mit ihrer Hilfe kam 1768 die Gurkha-Dynastie in Nepal an die Macht In der Zeit der englischen Herrschaft in Indien stellten die Gurung stets große Kontingente in den Gurkha-Regimentern. Heute dienen zahlreiche Gurung in der nepalesischen Armee.