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Heilmittel

 
     
 
Friedrich der Große war keineswegs nur der "Flötenspieler von Sanssouci". Auch in Bad Pyrmont, wo der Preußenkönig 1744 und 1746 zur Kur war, konnte der Monarch nicht von seiner Leidenschaft zum Musizieren lassen, und so spielte er auch in dem noch heute für sein reges Musikleben bekannten Ort. Dies geschah zum Leidwesen manches Interessierten unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Das war allerdings eine Besonderheit, die für alle anderen großen und kleinen Musizierenden keineswegs üblich war, denn hier war die Musik für die Öffentlichkeit gedacht.

In der Ausstellung "300 Jahre Musikbad Pyrmont" im dortigen Schloß kann der Interessierte sich darüber kundig machen, wer die traditionsreiche Kurmusik
in dem niedersächsischen Musikbad geprägt hat.

Auf bunt gedruckten von der Decke hängenden Kunststoffahnen wird der Museumsbesucher mit den Namen und Lebensläufen der bekanntesten Musiker konfrontiert. Ob der Barockkomponist Georg Philipp Telemann, der von Königin Luise für sein Können bewunderte Friedrich Heinrich Himmel, der deutsche Komponist, Schauspieler und Sänger Albert Lortzing, der weltberühmte Dirigent Fritz Busch oder der Publikumsliebling Mario Traversa; sie sind nur einige derjenigen, die Bad Pyrmonts Musikleben auch überregional bekannt machten.

Da es außer medizinischen Heilmitteln auch seelische Heilmittel gibt, zu denen auch die Musik zählt, ist sie auch heute noch für eine Rund-um-Kur unentbehrlich, was auch im Unterhaltungsprogramm der Gegenwart berücksichtigt wird. In der Ausstellung hätte man sich jedoch mehr gewünscht, die Musik nicht nur über das Auge nachvollziehbar zu machen, sondern mehr auf das Ohr des Besuchers zu setzen. Zwar sind in den Ausstellungsräumen auch Säulen, an denen der Interessierte sich über Kopfhörer eine Hörprobe abholen kann, auch wurde die Ausstellungseröffnung in der Konzertmuschel im Kurpark aufwendig eröffnet, für eine Ausstellung über Musik ist es jedoch zu wenig. So wäre das Thema bei der Besichtigung der vielen Originaldokumente und Fotos gleich nachvollziehbarer, wenn der Museumsbesucher durchgehend von Hörbeispielen beschallt werden würde. Fritz Hegelmann

Das Museum hat täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Schloßstraße 13, Telefon (0 52 81) 94 92 48, www.museum-pyrmont.de

Friedrich II.
 
     
     
 
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