Hildegard Grube-Loy

Zerklüftete Felsen ragen in den hohen Himmel, andere reichen hinab bis ins Meer, tief hängen die Wolken über den Gipfeln. Unendliche Schneefelder über Hochplateaus, lichte Birken im Frühlingsgrün, und immer wieder das faszinierende Nordlicht. - Hildegard Grube-Loy hat wie kaum ein anderer Künstler die Landschaft des hohen Nordens mit dem Pinsel festgehalten. Ihre Aquarelle und ihre Kohlezeichnungen aus Norwegen und Schweden gelten als besonders eindrucksvoll, schildern sie doch eindringlich die typische Landschaft am Polarkreis. Jahrelange Beobachtungen in freier Natur haben Hildegard Grube-Loy dazu gebracht, das Nordlicht in künstlerischer Darstellung so einzufangen, daß sogar Naturwissenschaftler von ihnen beeindruckt waren.

Hildegard Grube-Loy wurde am 28. April 1916 als Tochter des Malers Ernst Schaumann (1890-1953) in Königsberg geboren: aufgewachsen ist sie auf einem kleinen Hof in Warnicken an der Samlandküste. In Berlin ließ sie sich im Modezeichnen, der Schneiderei und im Kunstgewerbe ausbilden, besuchte dann aber die Kunstakademie am Steinplatz; dort lernte sie auch ihren späteren Mann Heinrich Loy kennen, der im Krieg fiel. Vor den Einwirkungen des Krieges flüchtete die Künstlerin mit ihrem Sohn ins heimatliche Ostdeutschland. In Königsberg studierte sie bei Professor Alfred Partikel an der Kunstakademie. Noch vor Ende des Krieges heiratete sie Georg Grube, einen Freund ihres gefallenen Mannes.

Die Flucht führte sie schließlich nach Schleswig-Holstein

. Auf Ausstellungen, aber auch beim Unterweisen von Kindern im Zeichnen zeigte die Ostpreußin ihr großes Können. Neben den skandinavischen Landschaften waren es vor allem Tierbilder, die Hildegard Grube-Loy schuf. Am 3. November nun ist diese ungewöhnliche Frau und Künstlerin nach einem erfüllten Leben von dieser Welt abberufen worden.