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Auf die Frage, wer denn der „Hätkwarter“ sei, der Stoibers Wahlkampf steuern soll, kam die erläuternde Antwort, das sei Englisch und heiße übersetzt „Hauptquartier“. Sofort kam die Gegenfrage, ob Stoiber denn „Tschahnsselor“ werden wolle, denn das sei auch Englisch.
Nein, nein, er wolle „Kanzler“ werden und habe dazu sogar eine gute Chance, lautete die Antwort, die sofort die Rückfrage provozierte: „Also doch ‚Chancellor‘“? Nein, kam die etwas ungeduldige Replik: „Er will ernsthaft ins Kanzleramt und nicht nur eine gute Chance dazu haben.“ Stoiber wolle - auf gut Deutsch - wirklich „Kanzler“ werden.
Und genau darum brauche er, so meinte der Stammtisch, dazu kein „Headquarter“. Stoiber solle mit den deutschen Wählern deutsch reden, das sei schließlich keine Schande, auch wenn seine Münchner Landsleute vom FC Bayern auf ihrer Weihnachtskarte unlängst „Merry Xmas and a Happy New Year“ gewünscht und der Deutsche Meister auf diese Weise in einem Atemzug sowohl die deutsche Sprache als auch das Christliche am Weihnachtsfest verleugnet hätten. Ebenfalls sei es schlicht albern, wenn kürzlich in Sachsen-Anhalt die Vorsitzende Angela Merkel von ihren Parteifreunden mit einem Transparent „Let’s go, CDU“ begrüßt worden sei.
Der Stammtisch war sich einig: Wenn schon durchgeknallte Werbeleute meinten, sie müßten den Deutschen mit englischsprachiger Werbung imponieren, statt sie verständlich über die Qualität der angebotenen Waren zu informieren, dann sollten wenigstens deutsche Parteien, die sich als konservativ verstehen, ein Vorbild geben und die Wähler in ihrer deutschen Sprache anreden.
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