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Seine Geschichten spielen in Bartenstein und Umgebung, dort, wo er 1968 geboren wurde. Sie handeln von jungen Männern, die es beiderseits der Grenze gibt, von ihren Problemen mit dem Leben fertig zu werden, von Frauen, von Alkohol, von Musik und von der Liebe. Artur Becker, der seit 1985 in Deutschland lebt, zeichnet mit seinen Erzählungen, die er jetzt bei Hoffmann und Campe unter dem Titel "Die Milchstraße" herausgebracht hat, ein Bild der polnischen Gegenwart, ein Bild der Jugend, die hin- und hergerissen ist zwischen einem Leben im Wohlstand und der Liebe zur Heimat, die für sie im heutigen Ostdeutschland, in Bartenstein und anderswo, liegt. Einer seiner Protagonisten ist der Kartenabreißer Arek Lapsi-Zatzko, der sich keinen besseren Job denken kann, schließlich ist er so seiner geliebten Renata nahe. Arek, der für Robert Redford schwärmt, widmet Becker übrigens seinen nächsten Roman, der 2004 unter dem Titel "Kino Muza" erscheinen soll. Viele der Geschichten, so ansprechend sie auch geschrieben sind, erinnern ohnehin an einen Romanentwurf, fehlt ihnen doch meist der "Clou". "Bei Artur Becker gehen Polnisches und Deutsches, alte und neue Welt, masurische Gottheiten und die Götzen des Kapitalismus eine explosive Mischung ein", liest man im Klappentext - allein die Explosion vermißt man. Und so mag man denn gespannt sein auf den neuen Roman des jungen Autors, der auch bereits Gedichte und ein Hörspiel veröffentlicht hat.
Artur Becker: "Die Milchstraße. Erzählungen", Hoffmann und Campe, Hamburg 2002, geb. mit farbigem Schutzumschlag, 224 Seiten, 17,90 Euro |
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