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Karaimen

 
     
 
Die Karaimen (Karäer, Karaiten, Ben Mikra) sind ethnologisch eine der interessantesten kleinen Völkerschaften. Die Karaimen sind Nachfahren jener türkisch-kaukasischen Stämme, die vom 7. bis zum 10. Jahrhundert zwischen Don und Wolga das mächtige Reich der Chasaren errichtet hatten und zum Judentum übergetreten waren. Die erlöschende pontisch-kaspische Turksprache der Karaimen wird der kiptschakischen Gruppe der Turksprachen zugerechnet und wurde früher mit kyrillischen, heute mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Die Wohngebiete der Karaimen liegen in der Ukraine, vor allem auf der Krim, und in Litauen. Aus der vom Judentum geprägten Chasarenzeit haben sie eine vom Talmud-Judentum abweichende jüdische Theologie bis zur Gegenwart beibehalten. Anerkannt wird von ihnen zwar das Alte Testament, aber jegliche mündliche Überlieferung und der Talmud werden als irrig abgewiesen. Vom orthodoxen Judentum werden die Karaimen daher abgelehnt und auch Mischehen mit ihnen verboten. Im Zarenreich galten sie daher nicht als Juden, obwohl man sie landläufig auf der Krim auch als Krimjuden oder Krimtschaken bezeichnete. Nach Litauen gelangten Teile von ihnen, weil sie als Kriegsgefangene vom Großfürstentum Litauen bis in den Ostseeraum gebracht wurden. Heute wird die Gesamtzahl der Karaimen mit etwa 2600 angegeben, von denen jedoch nur noch ein Fünftel das Karaimische beherrscht. Die Mehrheit spricht bereits russisch.
 
     
     
 
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