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In deutschen Großstädten steigt seit Abschaffung des Sterbegeldes die Zahl der "Zwangsbestattungen" dramatisch an. Diese haben die Kommunen zu bezahlen. Nicht Obdachlose oder Drogenabhängige, sondern immer öfter bloß vereinsamte Menschen, die keine Angehörigen mehr haben oder deren Familien die hohen Bestattungskosten (5.000 Euro im deutschen Durchschnitt) nicht übernehmen können oder wol len, finden so ihre letzte Ruhestätte. In Berlin ist diese Tendenz teilweise besonders dramatisch. Die Berliner Gesundheitsverwaltung nennt als Beispiel den Bezirk Lichtenberg: 2002 gab es dort 68, 2003 bereits 136 Bestattungen, die das Bezirksamt tragen mußte. Hier entpuppt sich eine von der Bundesregierung gefeierte "Sparmaßnahme" abermals als bloße Verlagerung von Kosten von der Bundes- auf die kommunale Ebene.
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