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Was wird benötigt, um aus einem Sammelsurium von Erinnerungsstücken ein Museum zu machen? Gute Nerven und Partner, die den eingeschlagenen Weg mit gehen.
Für die kleine Heimatstube der Kreisgemeinschaft Fischhausen brachen vor rund zwei Jahren aufregende Zeiten an, als es damals hieß: "Raus!"
Im Rahmen umfangreicher Sanierungsarbeiten, an dem fast 200 Jahre alten, denkmalgeschützten Gebäude im Herzen Pinnebergs mußte die komplette Sammlung eingepackt und in Kartons verstaut eingelagert werden. Jetzt, rund zwei Jahre später, ist die Ausstellung über die Geschichte des Samlandes und seiner Bewohner für Interessierte wieder zugänglich. "Ein Tag der Freude für uns", so der Kreisvertreter Louis-Ferdinand Schwarz.
Zur feierlichen Eröffnung waren Gäste aus Wirtschaft, Politik und von anderen Kreisgemeinschaften erschienen, um dem Museum ihre besten Wünsche mit auf den Weg zu geben. In seiner Begrüßungsrede machte Louis-Ferdinand Schwarz deutlich, wie wichtig es ist, Flagge zu zeigen und klar Position zu beziehen, um so die Interessen der Vertriebenen zu vertreten. "Das Samlandmuseum soll Anlaufstelle für alle Samländer, aber auch Nicht-Heimatvertriebener sein", erläuterte er in seiner Ansprache.
Die stellvertretende Kreispräsidentin Linda Nehl würdigte sein Wirken mit den Worten: "Zielstrebig und mit viel Engagement hat sich Herr Schwarz für die Kreisgemeinschaft eingesetzt."
Für den Vorsitzenden des Freundeskreises der Kreisgemeinschaft Fischhausen, Günter Fried-rich, ist das Interesse in der Öffentlichkeit am deutschen Osten sowie an den Vertriebenen deutlich zurückgegangen. Ein Umstand, der ihn nachdenklich stimmt, um so mehr begrüßte er in seiner Festansprache die Eröffnung dieses Kleinodes der Heimatgeschichte.
Für die Archäologin und Museumspädagogin Anja-Susan Windus war es wichtig, der Ausstellung eine Struktur zu geben. "Bei der Neugestaltung der drei Räume und des Flures haben wir beschlossen, alle Bereiche einem bestimmten Thema unterzuordnen", erläuterte die Archäologin. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen machte sie sich an diese mühevolle Aufgabe. Neben vielen Bilddokumenten, gibt es zahlreiche Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel Geschirr, Flaschen und Besteck, die den älteren Besuchern noch sehr vertraut vorkommen werden. Natürlich werden auch Arbeiten aus Bernstein gezeigt, liegt doch das größte Bernsteinvorkommen der Welt im Samland. EB
Das neue gestaltete Samlandmuseum, Fahltskamp 30, 25421 Pinneberg, kann dienstags, mittwochs und donnerstags von 9 bis 13 Uhr besichtigt werden. Nähere Informationen unter Telefon (0 41 01) 2 20 37.
Geschichte veranschaulicht: Besucher auf dem Eröffnungsrundgang. |
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