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Das alte Kulturvolk der Koreaner mit rund 68 Millionen Angehörigen ist heute auf eine Reihe von Staaten verteilt: Süd-Korea: 47,6 Millionen Einwohner, die in 16 Provinzen zu finden sind und seit der Teilung des Landes 1948 in der westlich orientierten Republik Korea mit der Hauptstadt Seoul das Land zu einem hochentwickelten Industriestaat geformt haben. In religiöser Hinsicht führen in Südkorea die Protestanten mit 14,5 %, dann folgen die Konfuzianer mit 10,2 %, die Buddhisten mit 8,9 %, die Katholiken mit 3 % und danach kleinere Glaubensgemeinschaften. Nord-Korea: 22,4 Millionen Einwohner in 9 Provinzen und 2 Stadtbezirken, unter kommunistischer Herrschaft mit der Hauptstadt Pyöngyang mit der offiziellen Staatsbezeichnung Demokratische Volksrepublik Korea. Durch eine entmilitarisierte Zone von Süd-Korea getrennt. In der Fläche weit größer als Süd-Korea, übertrifft der südliche Nachbar den kommunistischen Norden wirtschaftlich um das Dreißigfache. Rund 2 Millionen Koreaner wohnen in der VR China als nationale Minderheit und siedeln hauptsächlich in den mandschurischen Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjiang. Etwa 690 000 Koreaner leben als Minderheit in Japan, wohin sie im Verlauf der japanischen Besetzung Koreas, durch Kriegsereignisse oder als Kollaboration gekommen waren. In den USA, vor allem auf Hawai, leben rund 700 000 Koreaner, die im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts als Auswanderer ins Land kamen. Rund eine halbe Million Koreaner wurden in der Sowjetzeit nach Sibirien und in mittelasiatische Sowjetrepubliken deportiert. Heute leben sie verstreut in der Russischen Föderation, in Usbekistan und Kasachstan, wo sie meist Korejcy genannt werden. Die koreanische Sprache gehört dem agglutinierenden Sprachtyp an, hat Ähnlichkeit mit den Altai-Sprachen, aber hat vom Chinesischen die Hälfte des gesamten Wortschatzes übernommen. Geschrieben wird das Koreanische mit der Hangul-Schrift, die 1443 entwickelt wurde und 24 Buchstaben enthält. Vor diesem Zeitpunkt wurden in Korea ausschließlich die chinesischen Schriftzeichen benutzt, zumal alle gebildeten Koreaner bis 1911 die klassische chinesische Sprache und Schrift beherrschten. |
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