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Im Jahre 1847 wurde durch US-amerikanische Gesellschaften in Westafrika der Staat Liberia von rückgeführten schwarzen Sklaven als Präsidialdemokratie gegründet. Diese repatriierten Sklaven aus den amerikanischen Nordstaaten trafen in Afrika jedoch auf insgesamt 16 Eingeborenenvölker, die bis heute nach wie vor etwa 95 % der 3,3 Millionen Einwohner Liberias ausmachen. Die aus den USA gekommenen befreiten Sklaven besetzten jedoch in dem neuen Staat alle wichtigen Positionen und setzten als Amtssprache Englisch durch. Gesprochen werden jedoch weitgehend die Sprachen der Autochthonen wie Gola, Kpelle, Mande, Vai und Kru. Ständige Rebellionen und Bürgerkriege, Analphabetismus und eine 70 %ige Arbeitslosigkeit machen Liberia zu einem der instabilsten Länder Afrikas. Neben den Anhängern von Naturreligionen (70 %) gibt es 20 % Muslime und 10 % Christen in den 14 Bezirken des Landes. Wichtigstes Exportgut ist Naturkautschuk. Das weitgehend bewaldete Land besitzt reiche Reserven für eine expandierende Holzindustrie. Während des letzten 14-jährigen Bürgerkrieges (1990-2003) flohen 350 000 Liberianer in die Nachbarländer Sierra Leone, Guinea, Elfenbeinküste und Ghana. Gleichzeitig sind in dieser Zeit 500 000 Binnenflüchtlinge in liberianische Bezirke ausgewichen, in denen sie fremd sind. Dieses Elend rief eine Inflation in der Zeit von 1990-2001 von 53 % hervor. Die Lebensfähigkeit des Staates ist nur durch internationale Hilfe und die innere Sicherheit nur durch den Blauhelm-Einsatz einer 15 000 Mann starken UN-Truppe bisher zu gewährleisten. |
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