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Er ist schon ein richtiger Trauerkloß, wie er da so am Brunnenrand sitzt. Lange Eiszapfen hängen von seinen Ohren herab und von den Pfoten, Schnee-flocken rieseln sacht herab, doch sie bringen keinen Trost für Thomas Müller. Mutterseelenallein, oder besser Marc-Wortmann-seelenallein, hockt er in einer dunklen Winternacht auf dem ver- eisten Rand des Brunnens, vergessen von der Welt und vor allem von seinem Freund Marc. Der hatte ihn verloren, als er mit seinen Eltern die letzten Einkäufe für das Weihnachtsfest erledigte. Einfach fallen lassen, als er die tollen Turnschuhe mit eingebautem Discolicht entdeckt hatte. Keine Spur von der Familie, und so macht Thomas Müller sich selbst auf den Heimweg , schließlich ist er ein ausgewachsener Teddybär und weiß wo s lang geht. Oder doch nicht? Er begegnet bösen Taxifahrern, einer hilfsbereiten Katze und einem freundlichen Paar, das schließlich einen Ausweg aus seiner Misere weiß ...
Karen Duve, Autorin des bereits in elf Sprachen übersetzten "Regenromans" (1999) und von "Dies ist kein Liebeslied (2002), hat sich an ein Kinderbuch gewagt: Weihnachten mit Thomas Müller (Eichborn Verlag, Berlin. 32 Seiten, geb., 9,90 Euro). Mit Thomas Müller hat sie einen liebenswerten Bären erfunden, mit dem man gern noch mehr Abenteuer erleben möchte. Und Petra Kolitsch hat mit ihren zauberhaften Illustrationen viel dazu beigetragen, diesen Teddy ins Herz zu schließen.
Kleinen - aber auch großen - Leuten wird ein Buch gefallen, das fast ohne Worte auskommt. Man muß nur genau hinsehen und die Geschichten hinter den Bildern entdecken. Warum nur muß Susanne sich einen neuen Hut kaufen? Was macht Manfred im Park? Und was ist mit der Katze Monika und dem Papagei Niko los? Man kann viel entdecken, wenn man sich von Rotraut Susanne Berner in das Winter-Wimmelbuch (Gerstenberg Verlag, Hildesheim. 16 Seiten durchgehend farbig illustriert, Pappbuch im Großformat, 12,90 Euro; ab 2 Jahre) entführen läßt.
Was gibt es Schöneres, als an einem düsteren Spätherbsttag im warmen Zimmer auf dem Bauch zu liegen und zu schmökern - auch wenn man es eigentlich noch nicht kann. Aber Phantasie ist gefragt, und das Rätsel um den seltsamen Motorradfahrer in roter Kluft, der von Seite zu Seite immer näher kommt, wird auch gelöst. Versprochen, schließlich ist in dreieinhalb Wochen Weih-nachten! |
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