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Linkskoalition klarer Wahlverlierer

 
     
 
Die Parlamentswahlen in Kroatien brachten eine massive Verschiebung der Verhältnisse: Die HDZ, Partei des einstigen Staatspräsidenten Tudjman, wurde eindeutiger Wahlsieger, während die regierende Linkskoalition unter dem Ministerpräsidenten Ivica Racan eine Schlappe erlitt. Da aber die HDZ und zwei kleinere mit ihr verbündete Rechtsparteien zusammen nur eine hauchdünne Mehrheit im 140 Sitze zählenden Parlament erreichten, dürfte sich HDZ-Chef Ivo Sanader mit der Regierungsbildung
einigermaßen schwer tun. Zünglein an der Waage wird voraussichtlich die bisher in der Linkskoalition vertretene Kroatische Bauernpartei sein, deren Haltung bei Redaktionsschluß noch nicht feststand.

Kommentatoren beeilen sich, die Verschiebung in der Wählergunst auf die schlechte wirtschaftliche Lage zurückzuführen. Das ist zwar richtig, doch eine grobe Vereinfachung. Denn das Wahlergebnis ist auch eine Quittung für die demütigende Behandlung Kroatiens durch die "Staatengemeinschaft" und für die Erfüllungspolitik der bisherigen Linksregierung.

Hinzu kommt noch das selbstherrliche Gebaren des "Hohen Repräsentanten" in Bosnien gegenüber den herzegowinischen Kroaten. Und man erinnert sich gut daran, daß die sonst so auf Kondolenz-Tourismus erpichten europäischen Staatsoberhäupter die Beerdigung Tudjmans boykottierten. R.G.K.
 
     
     
 
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