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Die Linken wollen lieber nach Kuba als nach Jamaika!" witzelte ein Mitglied der grünen Parteiführung nach einem Treffen zwischen dem ausgewiesenen Grünen-Linken Hans-Christian Ströbele und dem Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei im Bundestag und letzten SED-Chef Gregor Gysi. "Jamaika" steht für eine mögliche Koalition mit der Union und den Liberalen, die mit schwarz, gelb und grün die National farben der Karibikinsel trüge. Wofür Kuba steht, braucht nicht erläutert zu werden.
Nach Einschätzung des "Spiegel" strebt der linke Flügel von Schröders einstigem Koalitionspartner mit Macht zurück an die Schalthebel der Partei. So brächten sich die "Fundis" bereits in Stellung, um beim bevorstehenden Parteitag im Dezember entscheidende Posten in der Führung zurückzugewinnen.
Den Linken um Ströbele und die Parteivorsitzenden Claudia Roth und Reinhard Bütikofer kommt zugute, daß die grüne Basis mit der rot-grünen Realpolitik inklusive Krieg und Steuerentlastungen alles andere als glücklich war. Vor allem die starke Stellung Joschka Fischers hielt den Realos um die Fraktionsvorsitzenden Fritz Kuhn und Renate Künast jedoch den Rücken frei.
Laut "Spiegel" baut sich Ex-Umweltminister Jürgen Trittin im Hintergrund als neuer Hoffnungsträger der Linken auf. Beim Dezemberparteitag wolle er jedoch zunächst nur für den Parteirat kandidieren. 2008 jedoch - rechtzeitig zur Bundestagswahl - wäre für Trittin die Zeit dann reif, um nach dem Bundesvorsitz zu greifen und die Partei wieder nach ganz links zu führen. (Elisa Wachtner) |
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