Lunda

Das Bantuvolk der Lunda (Alunda, Balunda, Kalunda), das mit rund 1,5 Millionen Angehörigen im Süden des Kongobeckens siedelt und über ein Gebiet von Nord-Ost-Angola über den südlichen Bereich des Kongo-Staates bis Sambia reicht, spricht Bantu und betreibt in der Hauptsache Ackerbau, in geringerem Maße Viehzucht Vom 16. bis zum 17. Jahrhundert waren die Lunda das tragende Staatsvolk des Lunda-Reiches, das von West nach Ost ein riesiges Territorium kontrollierte und fast alle zentralen Bantu-Stämme vereinigte. In diesem Reich herrschte neben dem König stets die Königsmutter oder die Schwester des Königs, dies auf Grund der mutterrechtlichen Organisation der Lunda. 1885-1887 eroberten die Chokwe dieses Reich, aber schon 1894 teilten es die europäischen Kolonialmächte unter sich auf. Die Chokwe (Tschokwe) haben seit etwa 1900 viele ehemalige Stämme aufgesogen, die dem alten Lunda-Reich untertan waren, so die Schinsche, die Holo, Bondo und Minungo.