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Massai

 
     
 
Die Massai (Masai, Oigob) sind Hirtennomaden (rund 250 000), die in den Steppen von Süd-Kenia und Nord-Tansania mit ihren Herden von einem Weideplatz zum anderen ziehen und deren Sinnen und Trachten ganz auf ihre Rinder, Ziegen, Schafe und Esel gerichtet ist. Man schätzt die Zahl der von ihnen gehaltenen Kühe auf 1,5 Millionen und die der anderen Herdentiere auf über 2 Millionen. Die Massai gehören zu den nilotischen Völkern, sind durchweg schlank und hochgewachsen und sprechen eine hamito-nilotische Sprache. Feste Behausungen sind ihnen fremd, sie nächtigen in schnell aufgebauten Rundhütten, die sie mit Fellen bedecken. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren die Massai der Schrecken ihrer Nachbarvölker, die auf ihren Kriegs- und Raubzügen sogar Mombasa und andere Küstenstädte bedrohten. Die gesellschaftlich-politische Organisation dieses Volkes beruhte auf einem Altersklassensystem (Kind, Jungkrieger, Vollkrieger, Älterer), das ganz auf kriegerische Aktivitäten ausgerichtet war. Von der verheerenden Pockenepidemie um 1890 und der damals ebenfalls grassierenden Rinderpest haben sich die Massai nie mehr richtig erholt. Einige Stämme gingen notgedrungen sogar zum Bodenbau über. In der Religion dieses Volkes spielt der Ahnenkult eine große Rolle; alle Stämme kennen einen Himmelsgott, von dem sie glauben, dass er sich im Regen offenbart.
 
     
     
 
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