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Dem Verfasser und Kompilator des vorliegen Bandes sind schon zahlreiche Ortsatlanten aus dem nordöstlichen Ostdeutschland, in der Regel aus dem Kreis Goldap, zu verdanken. Mit der vorliegenden umfänglichen Dokumentation wird ein weiterer Mosaikstein der Geschichte und Landeskunde für eine Region beigetragen, die ansonsten über kurz oder lang dem Vergessen preisgegeben wäre. Der Autor beklagt selbst, daß die Augen- und Zeitzeugen, denen die Region noch selbst erinnerlich ist und die oftmals auch Dokumente über Zeit und Raum hinweg bewahrt haben, immer weniger werden. Dies ist ein Grund mehr, die geleistete Arbeit anzuerkennen.
Das zusammengetragene Material ist vielschichtig. Einerseits wurden Karten und Pläne aus der Literat ur zusammengetragen und vielfach überarbeitet. Anderseits wurden Übersichten und Tabellen selbst erstellt, Fotos und Dokumente zusammengetragen.
Die gewählte Publikationsform über den Kopierdruck kann bei den Abbildungen nicht in jedem Fall überzeugen, doch ist das schon die einzige Beanstandung beziehungsweise Kritik, die der Rezensent anbringen muß.
In der Darstellung wird der Versuch unternommen, einen historischen Abriß für die Region seit dem Mittelalter bis in die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges, das heißt bis zu Flucht und Vertreibung, zu bieten. Darüber hinaus wird angestrebt und erreicht, eine Zusammenfassung des Kirchspiels für die jüngste Vorkriegszeit zu präsentieren
Die Bearbeiter präsentieren eine Materialsammlung, die bei weitem nicht nur für jene interessant ist, die selbst oder deren Vorfahren aus den Dörfern des Kirchspiels Gurnen stammen. Gerade die ursprünglichen Daten jenseits der übergreifenden historischen Kurzdarstellung mögen eine neuartige Quellengattung werden, deren Wert erst künftige Forschergenerationen werden ermessen können, die sich ohne Zeitzeugen der Region zuwenden. Hans-Jakob Tebarth
Wolfgang Rothe: "Ortsatlas des Kirchspiels Gurnen, Kreis Goldap-Ostdeutschland", Verlag Prussia 2006, 312 Seiten, 25 Euro: 5566 |
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