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Mit viel Offenheit und Vertrauen

 
     
 
Die Thesen zur Integration von Spätaussiedlern, die anläßlich der jüngsten Fachtagung im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus formuliert wurden, definierten den Begriff wie folgt: "Integration ist ein wechselseitiger Prozeß, bei dem Offenheit und Vertrauen Voraussetzungen für ein Gelingen sind. Der Integrationsprozeß umfaßt alle Lebensbereiche der Spätaussiedler."

Die politischen Veränderungen, die 1989 in den osteuropäischen Ländern stattgefunden haben, ermöglichten den dort lebenden Deutschen die Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland
. Allerdings trug der enorme Anstieg der Aussiedlerzahlen dazu bei, daß die Integration der Deutschen aus Osteuropa zu einem immer schwieriger zu lösenden Problem wurde.

Die Stiftung "Gerhart-Hauptmann-Haus. Deutsch-osteuropäisches Forum" - die übrigens seit Jahren als praktisches Beispiel für eine verstärkte Integrationsarbeit gilt - hatte auf Initiative des Integrationsbeauftragten der Landesregierung, Dr. Klaus Lefringhausen, zu einer Fachtagung mit dem Thema "Neue Schritte zur Integration von Spätaussiedlern" eingeladen. Vertreter von Landesministerien und Wohlfahrtsverbänden sowie zahlreiche Lehrer, Sozialpädagogen und weitere im Aussiedlerbereich engagierte Mitarbeiter/-innen haben daran teilgenommen.

Dieter Lohmeyer, Vorsitzender des Landesbeirates für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen in Nordrhein-Westfalen, sprach in seinem Vortrag "Erfahrungen des Landesbeirates bei der gesellschaftlichen Eingliederung von Spätaussiedlern" über Erkenntnisse, die aus fünf Fachtagungen in den Jahren 1998 bis 2000 hervorgingen. Eine wichtige Erkenntnis sei etwa die Notwendigkeit, die jungen Spätaussiedler in alle Bereiche der Eingliederungstätigkeiten verstärkt einzu- binden. Die Fachtagungen bemühten sich ferner um Antworten auf die Fragen "Wie kommen wir weiter? Wie kommen wir vom Nachdenken, Theoretisieren und Diskutieren zur konkreten Umsetzung, zur Praxis? Wo sollen die Begegnungen und Gesprächsrunden stattfinden?". Und Lohmeyer stellte anerkennend fest: "Man war, anders als bisher praktiziert, miteinander ins Gespräch gekommen, hatte einander mit vorhandenen persönlichen und fachlichen Fragen direkter und besser wahrgenommen."

Im Vortrag "Integrationspolitische Richtungsimpulse" verwies Dr. Klaus Lefringhausen, Integrationsbeauftragter der Landesregierung von NRW, auf menschliche Aspekte der heutigen Eingliederungsproblematik. Bei der Analyse des aktuellen Integrationsklimas verwies der Redner sowohl auf diverse individuelle Formulierungen und Wahrnehmungen als auch auf die Notwendigkeit eines Konsenses im Gespräch. Das eigentliche Schlüsselproblem in der Eingliederungsdiskussion sei heute, so Dr. Lefringhausen, die Entwick-lung einer Anerkennungskultur. Die Anerkennung und Akzeptanz der Spätaussiedler als gleichwertige und gleichberechtigte Bürger kann zu einer Steigerung der Motivation zur Integration führen.

Weitere mögliche Schritte auf dem Weg zu einer gelungenen Eingliederung der Spätaussiedler wurden im Rahmen des Podiumsgespräches erörtert. Unter der Leitung von Dr. Walter Engel, Direktor des Gastgeberhauses, präsentierten Experten auf dem Gebiet der Integration ihre Standpunkte und Erfahrungen aus der Praxis. Ulrich Pfaff vom Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW; Anton Rütten vom Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes NRW; Dr. Elvira Spötter von der Landes-Arbeitsgemeinschaft für Jugendsozialarbeit in NRW; Christiane Bainski von den Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen und Wolfgang Barth vom Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt, Bonn gaben auf viele Fragen der Tagungsteilnehmer kompetente Antworten. D. Göllner
 
     
     
 
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